Heute ist jeder ein Kameramann. Denn mit deinem Smartphone hast du eine Kamera immer mit dabei und kannst Videos machen. Aber willst du immer nur deine Rohaufnahmen hochladen? Wie wärs mal mit einem kleinen Videoschnitt?
Wenn du jetzt denkst „das ist mir zu kompliziert“, dann solltest du auf jeden Fall weiterlesen. Denn es ist gar nicht so kompliziert, wie du denkst. Es kommt immer drauf an, wie du mit deinem ersten Videoschnitt startest. Glaub mir, es ist eigentlich ganz einfach. Ich mach das schon länger…
Keep it simple
Im Grunde ist es eigentlich immer das Gleiche. Du hast einen Haufen Rohmaterial und willst ein Video daraus machen. Ein richtig geniales Video, das du deinen Freunden und Verwandten zeigen willst. Dafür musst du das Video mit einem Videoschnitt-Programm bearbeiten.
Davon gibt es unzählige, aber die meisten haben eines gemeinsam. Du hast eine Timeline, auf der du deine Videos aneinanderreihen kannst, vielleicht sogar Musik hinterlegen kannst und wenn du dann fertig bist, kannst du deinen Clip exportieren. Doch hier kannst du schon den ersten Fehler machen, der dich bald in den Wahnsinn treiben wird.
Es gibt nämlich viele kostenlose Videoschnitt-Programme oder Apps zum Bearbeiten. Und hier solltest du schon mal weise wählen. Auch wenn DaVinci Resolve von Blackmagic Design ein supertolles Videoschnitt-Programm ist, mit vielen Möglichkeiten und kostenlos – es ist nichts für Anfänger. Das überfordert dich schon alleine mit seiner Oberfläche. Da verbringst du mehr Zeit damit, die richtigen Funktionen zu finden, als mit dem eigentlichen Videoschnitt.
Nimm doch etwas Einfacheres. Früher war bei Windows der „Windows Movie Maker“ mit dabei. Den gibt es gottseidank nicht mehr. Der ist öfter abgestürzt als Silvester Stallone in Cliffhanger. Es gibt heute zahlreiche kostenlose Videoschnitt-Programme, die noch dazu einfach sind. Zum Beispiel Shotcut, Openshot oder Lightworks.
So fängst du am besten an
Wenn du dein Programm ausgewählt hast, dann kannst du ja schon mal starten. Aber wie solltest du am besten anfangen? Ganz einfach – mit der Musik. Egal ob du ein Hochzeitsvideo oder einen Film von deinem letzten Urlaub machen willst. Videos, in denen Musik hinterlegt ist, gehen am einfachsten zum Schneiden.
Such dir ein Musikstück aus, das dir gefällt und zu deinem Video passt. Das legst du dir dann mal in deine Timeline in deinem Videoschnitt-Programm. Danach platzierst du deine Clips und setzt die Schnitte im Takt zur Musik. Fertig ist dein Rohschnitt.
Sei sparsam mit Übergängen
Die meisten Schnittprogramme kommen mit einer unendlichen Auswahl an Übergängen daher. Dabei brauchst du eigentlich nur zwei davon. Die Überblendung – ein Clip verblasst, der nächste wird eingeblendet – und der Übergang zu schwarz. Fast das Gleiche wie die Überblendung, nur wird zu schwarz aus- und wieder eingeblendet. Mehr brauchst du eigentlich nicht.
Du kannst auch gar keinen Übergang verwenden. Kommt drauf an, welches Video du machst. Wenn es passt, nimm die Überblendung zwischen einzelnen Clips. Wenn du eine neue Szene anfängst – zum Beispiel beim Urlaubsvideo vom Strand zum Hotel – dann nimm den Übergang zu schwarz.
Die meisten Videos kommen mit diesen drei Übergängen aus. Überschieben, Aufblättern oder irgendwelche Karos braucht kein Mensch.
Der Export
Du bist fertig mit deinem Video, hast alles geschnitten und die Übergänge gesetzt. Es passt erstaunlicherweise zur Musik. Jetzt kannst du dein Video exportieren.
Abhängig davon, was du mit deinem fertigen Video machen möchtest, solltest du auch die Exporteinstellung treffen. Die meisten Videoschnitt-Programme kommen da schon mit Vorgaben für YouTube, Facebook und Co daher. Ansonsten nimmst du eine halbwegs moderate Auflösung. Full HD ist da mehr als ausreichend, weil kaum jemand einen 4k Monitor zu Hause hat. Würde nur sinnlos Speicherplatz fressen.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Deine ersten Gehversuche im Videoschnitt sind wahrscheinlich holprig, das Ergebnis vielleicht sogar nur Naja. Es gibt hier aber kein richtig oder falsch. Es muss dir gefallen. Ich zum Beispiel schneide liebend gerne Videos zu Musik, weil da die Schnittfolge schon mit dem Takt vorgegeben ist. Dialoge, Tutorials oder kurze Filme sind da schon schwieriger. Da muss nämlich der Ton zum Bild passen.
Mein erstes Video besteht nur aus vorgegebenen Effekten, Titeln und geklauter Musik. Heute würde ich das so nicht mehr machen – da mache ich ganz andere Sachen – aber damals hat es mir gereicht. Heute habe ich besseres Equipment, mehr Programme und mehr Erfahrung. Dafür brauche ich auch mehr Zeit. Weil es aufwändiger ist, eigene Effekte zu erstellen.
Zeig mir deine Videos
Du hast schon deine ersten Gehversuche hinter dir? Dann gib doch deinen Link in die Kommentare. Bin schon neugierig, was dabei rausgekommen ist.