Ich bearbeite meine Videos grundsätzlich am PC. Weil ich es komfortabler finde. Ich bin es einfach gewohnt, eine Maus, eine Tastatur und einen ordentlichen Bildschirm zur Verfügung zu haben. Außerdem bieten Video-Editing Anwendungen für PC oder Mac einfach viel mehr Möglichkeiten. Meistens brauche ich die nicht, aber wenn, dann habe ich sie.
Meine Tochter dagegen bearbeitet ihre Videos am Smartphone. Weil es für sie einfacher ist. Sie nimmt ihre Videos mit dem Smartphone auf, kann sie gleich bearbeiten und anschließend auf TikTok und Co hochladen. Die App, die sie dafür benutzt, kostet nicht mal etwas. Dafür muss sie mit einem Wasserzeichen leben. Und sie hat nicht so viele Möglichkeiten. Die sie auch nie braucht. Weil sie ja keine hat.
Jetzt habe ich mir einmal die Frage gestellt, was besser ist. Videos am PC oder am Smartphone bearbeiten? Wo sind hier die Vor- und die Nachteile? Mal schauen.
Videobearbeitung am PC
Wenn du, so wie ich, deine Videos am PC bearbeiten möchtest, dann brauchst du zwei Dinge: Einen Rechner, der ein bisschen mehr Leistung hat als der, den du zum Surfen im Internet nimmst und eine Anwendung, mit der du deine Videos bearbeiten kannst.
Und hier haben wir schon den ersten Nachteil gegenüber deinem Smartphone. Denn der Rechner kostet Geld. Wenn du ein halbwegs vernünftiges Notebook mit einem schnellen Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher und einer guten Grafikkarte nimmst, dann bist du schon in einer Preisklasse von mehr als Tausend Euro. Dafür hast du aber auch genug Leistung, um etwas hochwertigere Videos zu schneiden.
Fürs Bearbeiten deiner Videos kannst du eine der kostenlosen Anwendungen nehmen, die es gibt. Zum Beispiel DaVinci Resolve von Blackmagic oder Lightworks. Die haben einen ordentlichen Leistungsumfang und mehr Funktionen, als du brauchst.
Damit du deine Videos auch schneiden kannst, musst du natürlich zuerst einmal deine Aufnahmen auch auf den Rechner kopieren. Danach kannst du dir die Clips suchen, die du brauchst und anschließend anfangen, dein Video zu schneiden. Vielleicht machst du auch noch Titel und Animationen. Da kannst du sogar bei den Gratis-Anwendungen auf ein paar Vorlagen zurückgreifen oder selbst etwas herumprobieren, bis es passt.
Videobearbeitung am Rechner hat nicht nur den Vorteil, dass du einen größeren Bildschirm zur Verfügung hast, mit dem du genauer Arbeiten kannst. Du hast auch viel mehr Leistung als auf deinem Smartphone zur Verfügung, mehr Funktionen zur Verfügung und du kannst relativ einfach Aufnahmen von verschiedenen Kameras kombinieren.
Dafür musst du aber auch Abstriche bei der Mobilität machen. Denn selbst wenn du mit deinem Notebook arbeitest, wirst du an einem festen Arbeitsplatz sitzen. Darüber hinaus musst du mehr Geld für Hardware in die Hand nehmen und die doch recht umfangreichen Video-Editing Anwendungen erst einmal kennenlernen.
Videobearbeitung am Smartphone
Ein Smartphone hat einen entscheidenden Vorteil: Du hast es immer mit dabei. Damit kannst du nicht nur deine Videos aufnehmen, sondern mit einer entsprechenden App auch gleich bearbeiten und anschließend hochladen oder teilen.
Die Aufnahmequalität bei den heutigen Smartphones reicht auf jeden Fall aus. Denn selbst günstige Modelle – wie das meiner Tochter, ein Nokia G22 – haben schon eine gute Kamera drinnen. Die Leistung ist da schon eher ein Thema. Denn besonders günstige Modelle haben jetzt nicht den State-of-the-Art Prozessor drinnen und sind vom Arbeitsspeicher begrenzt. Da kann es schon mal länger dauern.
Abhilfe kann hier ein höherwertiges Smartphone wie ein Samsung Galaxy S oder ein IPhone Pro schaffen. Um die Kohle könntest du dir zwar auch schon einen Rechner kaufen, aber wir wissen doch alle, dass es hier auch um den Status geht. Ich glaube nämlich nicht, dass alle, die ein teures Smartphone haben, auch Videos bearbeiten.
Apps zum Bearbeiten gibt es unzählige. Meine Tochter nutzt Capcut von Bytedancer, ich habe Adobe Premiere Rush am Smartphone. Beide sind kostenlos und bieten viele Funktionen und Templates, die du verwenden kannst. Außerdem sind sie sehr einfach zu bedienen. Meine Tochter ist dreizehn und sie hat sich das selbst beigebracht. Ganz der Papa.
Das Bearbeiten deiner Videos am Smartphone hat zwar Vorteile wie ständige Verfügbarkeit, Mobilität und intuitive Anwendungen, es gibt aber auch Schattenseiten. Zum Beispiel der kleine Bildschirm in Verbindung mit Touch-Bedienung. Das nervt mich am Meisten. Weil ich zu große Finger habe. Oder einen zu kleinen Bildschirm. Wie auch immer. Auch die Leistung ist begrenzt. Da kanns manchmal schon länger dauern.
Auf die Anwendung kommt es an
Mit dem Smartphone kannst du schnelle und einfache Videos machen. Du hast es immer mit dabei und kannst nach dem Aufnehmen gleich loslegen. So wie es meine Tochter macht. Denn ihre Videos sind hauptsächlich Fotos, die aneinandergereiht und mit Musik hinterlegt werden. Das macht Capcut von selbst.
Wenns aber ein bisschen aufwändiger wird, dann stößt du mit deinem Smartphone schnell an deine Grenzen. Zum Beispiel wenn du mit einer anderen Kamera als deinem Smartphone filmst. Hier ist es einfacher, auf den Rechner auszuweichen. Denn damit kannst du auch eigene Animationen einbauen, Farbkorrekturen vornehmen und dein Audio entsprechend aufmotzen. Es kostet zwar mehr Geld und Zeit, das Ergebnis ist aber umso besser.
Wie siehst du das?
Wo bearbeitest du deine Videos? Auf dem Rechner oder auf deinem Smartphone? Schreibs uns doch in die Kommentare.