Stunden habe ich mit dem Schneiden meines Videos verbracht. Und alles richtet sich nach dem eingesetzten Musikstück, das ich irgendwo aus dem Internet heruntergeladen habe. Angeblich ist es sogar frei nutzbar. Aber sobald ich es auf YouTube hochlade, bekomme ich eine Meldung, dass ich das Urheberrecht verletzt habe und deswegen eine Einschränkung bekomme.
Hattest du auch schon mal eine Urheberrechts-Einschränkung auf YouTube? Dann wird dich wahrscheinlich auch interessieren, was du dagegen tun kannst. Und zum Schluss kannst du uns deine Erfahrungen damit in die Kommentare schreiben.
Was ist eine Urheberrechts-Einschränkung auf YouTube?
Eine Urheberrechts-Einschränkung auf YouTube liegt dann vor, wenn dein Video oder ein Teil davon gegen das Urheberrecht eines anderen verstoßen hat. Das kann passieren, wenn du beispielsweise urheberrechtlich geschütztes Material wie Musik, Bilder oder Videos ohne die erforderlichen Genehmigungen oder Lizenzen in deinem Video verwendest.
YouTube hat einen Algorithmus, der Inhalte auf Urheberrechts-Verletzungen überprüft, und wenn festgestellt wird, dass dein Video gegen das Urheberrecht verstößt, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden;
- Urheberrechts-Einschränkung: In diesem Fall bleibt dein Video auf YouTube, aber du kannst damit kein Geld verdienen. Denn das verdient der Inhaber des Urheberrechts. Das wird als Urheberrechts-Einschränkung angezeigt und hat keine Auswirkung auf die Sichtbarkeit deines Videos oder auf deinen YouTube-Kanal.
- Urheberrechts-Verwarnung: Eine etwas drastischere Maßnahme ist die Urheberrechts-Verwarnung. Dann kann es passieren, dass dein Video nicht mehr öffentlich angezeigt wird. Wenn du drei Mal eine Urheberrechts-Verwarnung bekommst und nicht darauf reagierst, kann dein Kanal sogar gesperrt werden.
Wer bestimmt das?
In der Regel bestimmt YouTube selbst, was bei einem Verstoß gegen das Urheberrecht passiert. Das Unternehmen hat Richtlinien und Systeme entwickelt, um Urheberrechts-Verletzungen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Diese Systeme können automatisierte Algorithmen sein, aber auch manuelle Überprüfungen durch Mitarbeiter von YouTube selbst.
Wenn eine Urheberrechts-Verletzung gemeldet oder vom System erkannt wird, kann der Inhaber des Urheberrechts – also zum Beispiel der Komponist des Musikstückes, eine Agentur, aber auch der Ersteller des ursprünglichen Videos – eine Beschwerde einreichen. YouTube prüft dann diese Beschwerde und ergreift entsprechende Maßnahmen, wenn ein Verstoß festgestellt wird.
Wann passiert das?
Für die Überprüfung des Urheberrechts nutzt YouTube unter Anderem die so genannte Content ID. Das ist eine eindeutige ID, die eigens von YouTube dafür entwickelt wurde, urheberrechtlich geschützte Inhalte zu erkennen und zu verwalten.
Genau aus diesem Grund erkennt YouTube in den meisten Fällen schon beim Hochladen deines neuen Videos, ob du gegen das Urheberrecht verstoßen hast. Praktischerweise kann dir YouTube auch gleich sagen, welche Maßnahmen ergriffen werden. Weil der Rechte-Inhaber hier auch festlegen kann, was bei einer Urheberrechts-Verletzung passieren soll.
Was kannst du dagegen tun?
Um Urheberrechtsprobleme zu vermeiden, ist es wichtig, nur Material zu verwenden, für das du die entsprechenden Rechte besitzt oder die erforderlichen Lizenzen erworben hast. Das Einhalten des Urheberrechts ist entscheidend, um Probleme zu vermeiden.
Wenn YouTube meint, dass du das Urheberrecht in deinem Video verletzt hast, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun:
Überprüfe, um welche Einschränkung es sich handelt
YouTube gibt dir bereitwillig Auskunft darüber, welcher Teil deines Videos betroffen ist, und welche Maßnahmen ergriffen werden, wenn du nichts dagegen tust. In meinem Beispiel sind es insgesamt zwei Musikstücke, bei denen eine Urheberrechts-Einschränkung festgestellt wurde. In diesem Fall hat es aber keine Auswirkung auf mein Video, sondern nur auf die Monetarisierung. Ich kann damit also kein Geld verdienen. Das geht in meinem Fall an zwei Agenturen. Falls das Video jemals Kohle abwerfen sollte.
Wenn es aber eine Urheberrechts-Verwarnung ist oder du eine Lizenz besitzt, dann solltest du eine Aktion auswählen. Wenn du auf „Aktion auswählen“ beim entsprechenden Inhalt in deiner Liste klickst, dann kriegst du verschiedene Auswahlmöglichkeiten:
- Segment herausschneiden: Das entsprechende Segment in deinem Video wird von YouTube herausgeschnitten. Wäre vielleicht nicht die beste Möglichkeit, aber immer noch besser als eine Verwarnung wegen eines Urheberrechts-Verstoßes
- Song ersetzen: Statt deinem Musikstück, das du verwendet hast, kannst du ein anderes aus der YouTube-Mediathek verwenden. Im besten Fall passt das dann auch zum Video. Lustigerweise habe ich bei einem Video sogar einmal das gleiche Musikstück in der Mediathek gefunden und als Ersatz eingefügt.
- Song stummschalten: Du kannst entweder das entsprechende Lied oder die gesamte Audiospur deines Videos stimmschalten.
- Einspruch: Falls du eine Lizenz für den Inhalt hast, kannst du die hier hochladen. Das funktioniert auch dann, wenn dein Video schon älter ist. Einen Einspruch solltest du auch dann erheben, wenn du dir sicher bist, dass du nicht gegen das Urheberrecht verstoßen hast. Es kann nämlich auch passieren, dass YouTube fälschlicherweise eine Urheberrechts-Verletzung erkennt.
Wann musst du auf eine Urheberrechts-Einschränkung reagieren?
Auf eine Urheberrechts-Einschränkung musst du grundsätzlich nicht reagieren. Es hat weder eine Auswirkung auf dein Video noch auf deinen Kanal. Das siehst du bereits im Info-Fenster für die Urheberrechts-Einschränkung.
Wenn du aber für das betroffene Musikstück oder Video eine Lizenz hast oder mit dem Rechteinhaber eine Vereinbarung getroffen hast, dass du das Material verwenden darfst, dann solltest du schon darauf reagieren. Mit einem Einspruch. Denn das ist die einzige Möglichkeit, wie du die Urheberrechts-Einschränkung loskriegst, ohne etwas löschen oder ersetzen zu müssen. Nur brauchst du in dem Fall einen Beweis. Zum Beispiel eine Lizenzvereinbarung oder eine schriftliche Genehmigung des Rechteinhabers.
Wann musst du auf eine Urheberrechts-Verwarnung reagieren?
Eigentlich immer. Denn eine Urheberrechts-Verwarnung hat mehr Auswirkung als eine Urheberrechts-Einschränkung. Wenn du nicht angemessen darauf reagierst und weiterhin gegen die Richtlinien von YouTube verstößt, führ t das im schlimmsten Fall zur Sperrung deines Kanals. Und dann gehen die Probleme erst richtig los. Du kannst dagegen zwar Berufung einlegen, das wird dann aber von YouTube auf Herz und Nieren geprüft. Dauert wahrscheinlich ewig. Ist mir aber noch nicht passiert, Weil ich immer reagiere.
Wie kannst du das Ganze vermeiden?
Urheberrechts-Verletzung, -Einschränkung und -Verwarnung – schwirrt dir auch schon der Kopf deswegen? Mir schon. Deshalb vermeide ich solche Sachen. Wenn es möglich ist.
Natürlich zahlt es sich bei einem Hochzeitsvideo nicht aus, von Moby eine Lizenz zu kaufen. Solange ich nur eine Urheberrechts-Einschränkung kriege, ist mir das aber ziemlich egal. Denn das hat ja keine Auswirkung auf mein Video. In den meisten Fällen verwende ich aber nur Musik oder anderes Material, das entweder lizenzfrei ist oder wo ich die Lizenz habe.
Musik aus der YouTube-Mediathek ist grundsätzlich lizenzfrei. Damit bekommst du sicher keine Meldung wegen Urheberrecht. Die Stücke, die du darin findest, sind aber eher nicht so gut. Bessere Musikstücke findest du auf pixabay.com. Dort kannst du dann auch gleich die passende Lizenzvereinbarung herunterladen. Du bekommst beim Hochladen auf YouTube zwar auch eine Mitteilung, dass du das Urheberrecht verletzt hast, musst aber einfach nur einen Einspruch einlegen und den Text der Lizenzvereinbarung reinkopieren. Schon ist die Urheberrechts-Einschränkung ist weg.
Schreib uns deine Erfahrungen mit dem Urheberrecht auf YouTube
Hast du auch schon mal eine Urheberrechts-Einschränkung oder sogar eine Verwarnung von YouTube bekommen, wie du dein Video hochgeladen hast? Und was hast du dagegen getan? Schreibs uns doch in die Kommentare.
