Unreal Engine – die Filmzukunft ist digital

Einen Film mit digitalen Special Effects aufzuwerten, gibt’s schon lange. Seit den frühen 80er Jahren wurden zahlreiche Filme damit aufgepeppt. Ein frühes Beispiel dafür ist Tron aus 1982. In den 90ern wurde mit der Entwicklung von CGI (Computer generated Imagery) immer mehr Effekte eingebaut. Jurassic Park war damals ein Wahnsinn. Echt aussehende Dinosaurier im Film – bisher undenkbar.

Damals war fast unvorstellbare Rechenleistung notwendig, um Animationen in einen Film einzubauen. Inzwischen kann das (fast) jeder daheim im Wohnzimmer machen. Doch ganze Welten zu animieren, noch dazu realistisch? Fast unvorstellbar. Kostet wahrscheinlich eine Lawine. Nö, tut es nicht. Denn es gibt Unreal Engine.

Aus dem Spiel ins Kino

Ursprünglich wurde Unreal Engine für Computerspiele entwickelt. Eigentlich nur für ein Computerspiel, nämlich Unreal von Epic Games. Weil die Engine aber so gut funktioniert hat, konnten auch andere Spiele-Hersteller die Engine lizenzieren. Seit 1998, das Jahr, in dem die erste Engine veröffentlicht wurde, sind unzählige Spiele damit entstanden.

Irgendwann haben aber auch andere Branchen die Unreal Engine für sich entdeckt. Zum Beispiel die Immobilienbranche. Denn damit konnten sie fotorealistische Videos von Wohnungen mit Einrichtung machen – obwohl das Objekt selbst noch nicht einmal in Bau war. Die ersten – völlig virtuellen – Videos waren geboren.

2014 konnten dann Schulen und Universitäten die Unreal Engine kostenfrei nutzen. Haben ja auch einen Bildungsauftrag, aber keine Kohle. Doch ein Jahr später stellte Epic Games die Unreal Engine für alle kostenfrei zur Verfügung. Bis zu einem Umsatz von dreitausend Dollar kann jeder, der will, die Engine nutzen. Für was auch immer. Du kannst damit dein eigenes Spiel entwickeln oder Videos machen. In unglaublicher Qualität. Gratis. Unglaublich.

Das kann die Unreal Engine

Unreal Editor Screenshot

Zugegeben, die ersten Gehversuche mit der Unreal-Engine waren etwas holprig. Zuerst einmal musst du die Engine herunterladen. Das kann schon ein wenig dauern, weil das komplette Package hat 10 GB. Doch wenn du das – und die Installation – einmal geschafft hast, dann kannst du starten. Und viel warten. Denn du legst dir einmal ein neues Projekt an und startest den Editor.

Nach etwa einer halben Stunde haben wir das mal abgebrochen. Denn irgendwie hing der Unreal Editor bei 39%. Dann haben wir das noch einmal versucht, wieder das Gleiche. Nach einer kurzen Google-Suche wussten wir, wo der Fehler lag. In der Ungeduld. Denn es dauert bis zu einer Stunde, wenn du ein neues Projekt erstellst. Beim nächsten Mal gehts schneller. Versprochen.

Am Anfang schauts im Unreal Editor ein wenig trostlos aus. Du hast eine Fläche, eine Kamera und ein Licht. Aber du kannst Objekte und Materialien einfügen. Die kriegst du gleich mitgeliefert, kannst aber noch welche herunterladen. Bis du dann deine eigene, virtuelle Welt im Unreal Editor erstellt hast, vergeht ein bisschen Zeit. Viel Zeit. Aber irgendwann hast du dann deine Welt. Und dann kannst du Kamerafahrten simulieren, Charakter animieren und dein eigenes, virtuelles Video produzieren. Kostenlos.

Das kostet wirklich nichts

Die Unreal Engine ist ein mächtiges Tool. Das Ergebnis ist atemberaubend. So wie das Video da oben. Das wurde nämlich komplett mit der Unreal Engine realisiert. Bis dorthin ist es zwar ein langer Weg, wenn du dich aber einmal an die Oberfläche und die Bedienung des Unreal Editors gewöhnt hast, wirst du schnell zu Ergebnissen kommen.

Doch das wirklich unglaubliche daran ist, dass die Unreal Engine, die ganzen Bibliotheken und der Editor tatsächlich kostenfrei sind. Finden wir ausgezeichnet, weil dann viele kreative Ideen ermöglicht werden.

Wir werden uns damit noch ein bisschen auseinandersetzen. Denn momentan sind wir noch bei unserer grauen Fläche. Zumindest ein Stein steht schon drauf. Mal schauen, wie es weitergeht.

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