Unsere ersten Erfahrungen mit Tonaufnahmen waren ernüchternd. Egal, was wir gemacht haben – es war klar und deutlich ein Echo zu hören. Das Mikro war da nicht schuld – es war die Raumakustik. Betonwände, kaum Möbel und Parkettboden. Nicht gerade die ideale Umgebung für Tonaufnahmen. Da kommt der Schall aus allen Richtungen zurück. Schlussendlich haben wir die Aufnahmen doch hinbekommen. Unter einer Decke. War zwar nicht gemütlich, aber effektiv. Denn eine Decke schluckt den Schall sehr gut. Besser gesagt, es verhindert, dass er als Echo zurückkommt. Weil er gar nicht nach außen dringen kann.
Damit wir nicht mehr unter einer Decke stecken müssen, haben wir uns einen anderen Raum für Tonaufnahmen gesucht. Fündig wurden wir im Keller. Ein rechteckiger Raum mit Teppichboden, Akustikdecke und nur einem kleinen Fenster. Optimal. Doch nicht jeder hat so einen Kellerraum. Wenn du deine Tonaufnahmen bei dir zu Hause aufnehmen willst, aber kein eigenes Tonstudio bauen möchtest, kannst du mit ein paar Tricks deine Raumakustik verbessern.
Niemand mag den Schall
Er ist laut, kommt von überall und selbst von Wänden wird er zurückgeworfen. Der Schall dürfte ein ziemliches Anschlich sein. Zumindest der, den wir nicht brauchen. Also Störgeräusche wie Verkehrslärm oder die Klospülung. Wenn du etwas aufnehmen möchtest, willst du nur das hören, was du sprichst. Den Rest braucht kein Mensch.
Doch irgendwie kommt der Schall manchmal nicht zurück, sondern wird geschluckt. Besonders von „weichen“ Dingen wie Decken, Polster, Möbel, Teppichen oder Vorhängen. Die fressen den Schall. Genau damit kannst du deine Raumakustik verbessern. Schallfresser einbauen.
Der Raum
Du bist sicherlich schon einmal in einem leeren Zimmer ohne Möbel und ohne Vorhänge gestanden. Der perfekte Raum, wenn du Echo magst. Denn dort wird der Schall ungehindert aus allen Richtungen zurückgeworfen. Für Tonaufnahmen gänzlich ungeeignet. Aber auch in solchen Räumen kannst du die Raumakustik verbessern.
Im besten Fall hat der Raum eine vier- oder rechteckige Form, einen Teppichboden und wenige Fenster. Schräge Wände werfen das Echo in alle möglichen Richtungen zurück. Das kannst du nur schwer kontrollieren. Außer du bist Akustiker. Dann würdest du das aber nicht lesen.
So verbesserst du die Raumakustik
Weiche Dinge schlucken den Schall, harte Dinge werfen ihn zurück. Und in einem Raum hast du viele „harte“ Dinge wie Wände, Decke, Fenster und Boden. Je mehr „weiche“ Dinge du also reinstellst, desto weniger Echo kriegst du zurück. Genau das wollen wir erreichen.
Je mehr Möbel in einem Raum stehen, desto besser ist das für die Raumakustik. Doch kommts drauf an, welche Möbel drinnen stehen. Ein Sofa und ein Polstersessel schlucken den Schall, eine Glasvitrine oder ein Kasten ist aber nur eine weitere Fläche, die den Schall als Echo zurückwirft. Deshalb solltest du bei der Wahl deiner Möbel schon darauf achten, dass so wenig Fläche wie möglich für den Schall zur Verfügung steht.
Die Fenster kriegst du am besten mit einem Vorhang in den Griff. Der sollte so dick wie möglich sein. Nicht wegen dem Licht, aber dicker Stoff ist ein sehr guter Schallabsorber.
Zusätzlich kannst du dir noch ein paar Schallabsorber selbst bauen. Die kannst du dann für freie Wandflächen verwenden. Wie das geht, findest du hier.
Die Position im Raum
Für deine Tonaufnahmen wähle am besten eine Position in der Mitte des Raumes. Denn dort bist du am weitesten von der Wand weg. Wenn das nicht geht, weil du im Schlafzimmer bist und genau dort dein Bett steht, dann stelle dich vor den selbst gebauten Schallabsorber. Der lebt nämlich von deinem Schall und frisst ihn.
Du hast auch noch was?
Haben wir etwas vergessen? Oder bist du einfach klüger als wir? Dann lass es uns wissen und schreib es in die Kommentare.