Panasonic Lumix GH6 vs GH7 – Lohnt sich der Mehrpreis?

Die Panasonic Lumix GH7 ist seit ihrer Veröffentlichung ein echter Geheimtipp für Videofilmer. Leistungsstark, robust und preislich attraktiv. Mit der Lumix GH6 hat Panasonic aber noch immer eine sehr gute Kamera am Start, die wahrscheinlich noch immer mehr kann, als du brauchst. Doch wie groß ist der Unterschied zwischen der Lumix GH6 und GH7 wirklich? Und lohnt sich der Umstieg? In diesem Beitrag vergleiche ich die Panasonic Lumix GH6 und die Lumix GH7 direkt miteinander – aus der Sicht eines Video-Creators.

Bekannte Stärken, neue Power

Die Panasonic Lumix GH7

Beide Kameras setzen auf den bewährten Micro-Four-Thirds-Sensor und sind für ihre kompakte Bauweise und Flexibilität bekannt. Wer bereits mit der GH6 gearbeitet hat, wird sich auch bei der GH7 sofort zurechtfinden – Bedienung, Haptik und Menüstruktur sind nahezu identisch.

Unter der Oberfläche aber hat Panasonic bei der GH7 ordentlich nachgelegt – und zielt klar auf Profis im Bereich Video und Content Creation.

GH6 vs. GH7 – Technische Daten im Vergleich

EigenschaftPanasonic GH6Panasonic GH7
Am Markt seitMärz 2022Juli 2024
Sensor25,2 MP MFT Live MOS25,2 MP MFT Live MOS (verbessert)
ProzessorVenus EngineNeuer Bildprozessor
VideoauflösungBis 5,7K 30p, 4K 60p, Full HD 300fpsBis 5,7K 60p, 4K 120p, Full HD 300fps
CodecsProRes 422 / HQ, MOV, MP4ProRes RAW intern, ProRes 422 / HQ, MOV, MP4
Bit-Tiefe10bit 4:2:2 intern10bit 4:2:2 + ProRes RAW
AutofokusKontrast-AF mit DFDHybrid-AF (Phasen- + Kontrast-AF)
Bildstabilisierung5-Achsen IBIS bis 7,5 Blenden5-Achsen IBIS bis 7,5 Blenden
KühlungAktiv (Lüfter)Verbesserte Kühlung
Gewichtca. 823 gähnlich
Preis (Stand April 2025)EUR 1.120,00EUR 1.914.96
Produktlink (amazon Partnerlink)https://amzn.to/42MQJSqhttps://amzn.to/3Gc7Nsp

Interne RAW-Aufnahme & mehr Framerate – die GH7 im Vorteil

Einer der größten technologischen Sprünge der Lumix GH7 gegenüber der GH6 ist die Möglichkeit, ProRes RAW direkt intern aufzuzeichnen – und das ohne externe Rekorder wie den Atomos Ninja. Das bedeutet: weniger Setup, weniger Kabel, weniger Gewicht – aber maximale Qualität.

RAW-Formate sind das digitale Äquivalent zum Fotografieren im RAW-Modus: Sie liefern extrem viel Spielraum in der Nachbearbeitung – sei es beim Color Grading, bei der Belichtungskorrektur oder im Umgang mit schwierigen Lichtsituationen. Vor allem bei kontrastreichen Motiven oder szenischen Drehs ist das ein echter Vorteil.

Zusätzlich zur internen RAW-Aufnahme unterstützt die GH7 jetzt auch höhere Framerates bei voller Qualität:

  • 5,7K mit bis zu 60p
  • 4K mit bis zu 120p
  • Full HD mit bis zu 300fps (wie schon bei der GH6)

Gerade bei Slow-Motion-Aufnahmen in 4K ist das ein riesiger Schritt. Während bei der GH6 bei 4K bei 60 Bildern pro Sekunde Schluss ist, kannst du mit der GH7 doppelt so viele Bilder einfangen – ideal für flüssige Bewegungen bei Sport, Tanz, Naturaufnahmen oder Produktvideos.

Natürlich muss man sich bewusst sein, dass RAW-Dateien groß sind und schnelle Speichermedien brauchen. Die Nachbearbeitung dauert ebenfalls länger und ist speicherintensiver. Aber wer diesen Workflow kennt oder lernen möchte, bekommt mit der GH7 eine echte Pro-Lösung in kompakter Form.

Autofokus: Die große Schwachstelle ist Geschichte

Der Autofokus war lange Zeit die Achillesferse der GH-Serie. Viele Videografen haben sich über das sogenannte „Fokus-Pumping“ geärgert – also das ständige leichte Nachregeln der Schärfe bei bewegten Motiven oder bei Interviews. Auch das Tracking bei Gesichtern oder Augen war oft unzuverlässig, besonders im Vergleich zu Sony oder Canon.

Mit der GH7 bringt Panasonic nun endlich einen Phasen-Autofokus in die GH-Serie – genauer gesagt: einen Hybrid-Autofokus, der Kontrast- und Phasenmessung kombiniert. Das Ergebnis:

  • schnelleres Scharfstellen
  • weniger Pumpen
  • besseres Gesichts- und Augen-Tracking
  • verlässlicher Fokus bei Bewegung

Das macht die GH7 gerade für Solo-Videografen, Vlogger und interaktive Drehs mit wenig Crew extrem attraktiv. Wer zum Beispiel Tutorials aufnimmt und zwischen verschiedenen Objekten wechselt oder sich vor der Kamera bewegt, wird den neuen AF lieben. Auch beim Dreh mit Gimbal oder in Run-and-Gun-Situationen macht der Unterschied viel aus.

Ein weiterer Vorteil: Die AF-Punkte können jetzt gezielter und zuverlässiger gesetzt werden – sogar bei schwierigen Lichtverhältnissen oder leicht verdeckten Gesichtern. Und im manuellen Modus lässt sich der Fokus ebenfalls feinfühlig kontrollieren, ohne dass die Kamera dazwischenfunkt – was ebenfalls nicht selbstverständlich ist.

Kurz gesagt: Mit dem Autofokus der GH7 spielt Panasonic endlich in der Oberliga mit – ein Feature, das für viele allein schon das Upgrade rechtfertigt.

Fazit: GH6 oder GH7 kaufen?

Die Frage „GH6 oder GH7 kaufen?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt davon ab, wie du filmst – und wofür.

Die GH6 reicht völlig aus, wenn du:

  • keine internen RAW-Dateien brauchst
  • mit manuellem Fokus arbeitest oder mit dem GH6-AF zurechtkommst
  • Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legst
  • hauptsächlich in 4K filmst und selten in Zeitlupe

Die GH7 lohnt sich, wenn du:

  • regelmäßig in RAW drehst und maximale Qualität brauchst
  • einen schnellen, präzisen Autofokus brauchst
  • hohe Framerates nutzt und mit Slowmotion arbeitest
  • professionell und flexibel auf hohem Niveau arbeitest

Persönliches Fazit – Warum ich mir trotzdem die GH6 gekauft habe

Panasonic Lumix GH6

Trotz all dieser Neuerungen habe ich mich ganz bewusst für die Panasonic GH6 entschieden – und das aus gutem Grund.

Die GH6 bietet mehr, als ich für meine Videoarbeit tatsächlich brauche. Ich drehe keine Kinofilme, sondern Tutorials, Eventvideos und Content für Onlineplattformen. Dafür reichen 10bit 4:2:2, 5,7K und der interne ProRes-Codec völlig aus. Das einzige, was für die GH7 sprechen würde, ist die höhere Framerate bei 4k.

Die GH6 kostet aktuell nur rund die Hälfte der GH7. Für mich ist das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar – zumal der Autofokus der GH6 in vielen Situationen immer noch völlig ausreicht. Wenn man ihn kennt und gezielt einsetzt. Und das kann ich – filme ich doch seit Jahren mit der GH5. Und da war der Autofokus noch schlechter. Deshalb habe ich mir die GH6 gekauft. Weil sie günstiger ist und trotzdem viel kann.

Und du – GH6 oder GH7?

Welche Kamera passt besser zu deinem Workflow? Nutzt du bereits eine GH6 oder spielst du mit dem Gedanken, auf die GH7 umzusteigen?
Ich freue mich auf deinen Kommentar – erzähl mir, worauf es dir beim Filmen ankommt!

Du willst mehr Tipps und Hintergründe rund ums Filmen, Schneiden und Equipment? Dann schau regelmäßig auf wieselfilm.net vorbei – oder abonniere den Newsletter, damit du nichts verpasst.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen
Wieselfilm Logo nur Kopf
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.