Jetzt habe ich am Wochenende wieder mal was gefilmt und die Videos auf meine Festplatte kopiert. Allein die Aufnahmen haben schon über 35 GB. Gut, das klingt jetzt nicht viel. Aber das ist ja nicht das einzige Projekt, das ich herumliegen habe. Da liegen ja noch 23 andere, die auch Platz brauchen. Langsam, aber sicher wird’s eng. Ich brauche mehr Speicherplatz.
Zugegeben, ich hab ja schon eine Lösung dafür – ein NAS mit 4TB Speicherplatz. Letztens habe ich aber beim Durchforsten meiner alten, externen Festplatten noch ein paar Projekte aus der Vergangenheit gefunden und mich gedacht „Ja, so hast du früher mal deine Projekte gesichert“. Auf externen Festplatten. Das ging eigentlich, weil die Projekte noch nicht so groß waren. Ist aber auch schon lange her.
Welche Lösungen es für den Speicherplatz für deine Projekte gibt, schauen wir uns hier jetzt mal an.
Externe Festplatten
Externe Festplatten sind eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, deinen Speicherplatz zu erweitern. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und bieten große Kapazitäten, um deine Videos und Projekte zu speichern. Mit USB 3.0 oder Thunderbolt geht auch das Kopieren schnell. Und 1 TB mehr Speicherplatz kostet um die fünfzig Euro.
Aber: Wenn du deine Projekte auf externen Festplatten speicherst, hast du kein Backup. Das heißt, wenn die Platte kaputt geht – was durchaus vorkommt und mir schon zwei Mal passiert ist – dann gehen auch deine Projekte verloren, die darauf gespeichert sind.
Wenn dir das egal ist, dann hast du mit externen Festplatten eigentlich die beste Lösung gefunden. Viel Speicherplatz um relativ wenig Geld. So habe ich früher auch meine Projekte gespeichert. Mit der Zeit kriegst du da ein paar Festplatten zusammen. Und die richtige kannst du jedes Mal suchen. Deshalb bin ich vor ein paar Jahren umgestiegen. Auf eine NAS.
NAS (Network Attached Storage)
Ein NAS oder Network attached Storage ist im Prinzip eine externe Festplatte, die im Netzwerk hängt. Dein Speicherplatz steht also immer zur Verfügung. Das ist aber noch nicht alles. Denn ein NAS hat in der Regel auch eine integrierte Backup-Lösung mit dabei. Das solltest du beim Kauf unbedingt beachten.
Diese integrierte Backup-Lösung nennt sich RAID oder Redundant Array of Independent Disks. Was auf Deutsch so viel heißt wie Redundanter Array unabhängiger Festplatten. Schade, das man hier die Abkürzung nicht eingedeutscht hat. Das wäre dann RAUF. Egal. Wenn ein NAS mit RAID arbeitet, sind mindestens zwei Festplatten drinnen, die gleich groß sind. Trotzdem hast du nur so viel Speicherplatz wie bei einer einzelnen Festplatte. Weil die zweite Platte nur zur Sicherung da ist. Geht eine der Beiden kaputt, hast du trotzdem noch deine Daten.
Ein NAS ist die ideale Lösung, wenn du deine Projekte sichern willst. Der Speicherplatz steht immer zur Verfügung, du kannst von mehreren Geräten darauf zugreifen und deine Projekte werden automatisch gesichert. Wenn du beim Kauf darauf achtest, dass sie auch RAID mit an Bord haben. Steht meistens in der Beschreibung.
Natürlich hat das Ganze auch seinen Preis. Der Einstieg in die Welt der NAS mit RAID fängt bei zweihundert Euro an. Nach oben sind dir da natürlich keine Grenzen gesetzt.
Cloud-Speicherplatz
Cloud-Speicherdienste wie Dropbox, Google Drive, Amazon Drive oder Adobe Creative Cloud sind eine weitere Lösung, wie du mehr Speicherplatz für deine Projekte bekommst. Besonders der Speicherplatz von Adobe bietet dir die Möglichkeit, deine Projekte direkt in der Cloud zu speichern. Was den Vorteil hat, dass mehrere Personen auf das gleiche Projekt zugreifen können.
Das Ganze hat aber ein paar Nachteile. Zum einen sind da die Kosten. Bei Adobe hast du zum Beispiel mit dem Standard-Abo 100 GB an Speicher mit dabei. Das reicht gerade mal für ein Projekt. Sichern geht da gar nicht. Wenn du ein Upgrade auf 1 TB machen möchtest, dann kostet das zusätzlich nochmal knapp 12 Euro pro Monat.
Ein weiterer Nachteil ist die Geschwindigkeit. Weil das Hoch- und Runterladen übers Internet läuft, dauert das ewig. Selbst wenn du Breitband-Internet hast, dauert das Herunterladen vier Mal so lange wie bei einer NAS, die in deinem Netzwerk hängt. Das Hochladen dauert noch länger, weil die Upload-Geschwindigkeit um einiges langsamer ist.
Spezialisierte Speicherlösungen
Einige Hersteller bieten spezialisierte Speicherlösungen für Videobearbeiter an. Diese Systeme sind oft so konzipiert, dass sie die Anforderungen von Videoschnittsoftware optimal erfüllen. Sie sind mit schnellen SSDs, RAID-Systemen und vielen Anschlüssen ausgestattet. Beispiele hierfür sind die G-Technology G-Speed Shuttle und die LaCie 2big Dock. Das Ganze kostet aber seinen Preis. Da bist du schnell mal mehr als Tausend Euro los.
Fazit
Grundsätzlich kannst du mit externen Festplatten günstig für mehr Speicherplatz sorgen. Aber mit der Zeit häufen sich da ein paar Platten zusammen. Außerdem hast du kein Backup. Mit einer Cloud-Lösung hast du zwar relativ schnell mehr Speicherplatz zur Verfügung, das kostet aber extra und ist relativ langsam.
Ich arbeite seit Jahren mit einer großen, zweiten Festplatte in meinem Rechner und einer Sicherung auf meiner NAS. Die steht immer zur Verfügung, hat 4 TB Speicherplatz und ist nur dafür da, Videos zu sichern. Eine spezialisierte Lösung ist mir ehrlich gesagt zu teuer.
Wie sicherst du deine Projekte? Oder hast du mit dem Artikel jetzt dein Speicherplatz-Problem gelöst? Lass es uns in den Kommentaren wissen.