Podcast gibt’s schon lange. Hast du eigentlich gewusst, dass der Name „Podcast“ ursprünglich auf den iPod von Apple zurückgeht, für den dieses Format verwendet wurde? Das zeigt also, wie alt dieses Format schon ist. Denn die ersten Podcasts gab es schon vor zwanzig Jahren. Damals hießen sie wahrscheinlich noch anders, weils ja noch keinen iPod gab. Heute erfreuen sie sich aber immer größerer Beliebtheit.
Wenn du dir jetzt denkst „OK, was hat das jetzt mit Videos zu tun?“, dann helfe ich dir ein bisschen. Denn genauso wie beim Podcast, wo nur durch die Stimme Inhalte vermittelt werden, brauchst du das auch bei deinen Videos. Egal, ob du jetzt deinen eigenen Vlog starten möchtest oder Tutorial-Videos für alles mögliche machst, auf die Stimme kommt es an. Hier findest du Tipps, wie du deine Stimme wie bei einem Podcast klingen lassen kannst.
Das brauchst du
Für die Aufnahme deiner Stimme reicht dein Smartphone leider nicht aus. Da muss schon ein richtiges Mikro her – zum Beispiel das Rode Podcasteroder ein anderes Mikro mit Plopp-Schutz. Damit nimmst du deine Stimme auf.
Zusätzlich brauchst du noch ein bisschen Software, zum Beispiel Audacity. Das ist Freeware und die kann schon viel. Oder, wenn du in deinen Videos die Stimme verbessern möchtest, Adobe Premiere. Da ist Essential Sound mit dabei zum Nachbearbeiten deiner Stimme. Nachdem es hier um Videos geht, erklären wir das anhand von Adobe Premiere.
Vor der Aufnahme
Der richtige Zeitpunkt ist ausschlaggebend. Denn in der Früh nach dem Aufstehen ist deine Stimme kratzig und belegt. Also da nicht aufnehmen. Außer du nimmst Dusch-Gesänge auf, dann passt der Zeitpunkt. Für alle anderen gilt: Wärme zuerst deine Stimme auf.
Dazu gibt es unzählige Möglichkeiten. Du kannst eine halbe Stunde mit deiner Mutter telefonieren (und solltest dabei auch was sagen können, sonst bringts nix), du kannst singen oder du kannst einen Text laut vorlesen. In allen drei Fällen solltest du das so lange machen, bis kein Krächzen und kein Kratzen in deiner Stimme zu hören ist. Außerdem solltest du es vermeiden, zu räuspern. Das Zeug sollte also vorher aus deinem Hals raus.
Ich persönlich lese Texte laut vor. Oder singe. Kommt immer drauf an, ob jemand in der Nähe ist.
Bei der Aufnahme
Nachdem du dich aufgewärmt hast, kannst du mit deiner Aufnahme beginnen. Vorausgesetzt, du weißt auch, was du sagen möchtest. Wenn nicht, dann überlege dir das bitte vorher.
Als ich damit angefangen habe, meine Stimme für Videos oder Webinare aufzunehmen, habe ich immer den gleichen Fehler gemacht. Ist mir auch bei Vorträgen, die ich gehalten habe, passiert. Ich habe darauf vergessen, Luft zu holen. Denn ich wollte immer so schnell wie möglich fertig sein.
Was hat mir geholfen? Nein, ich war nicht in Tibet und habe meine innere Ruhe gesucht. Ich habe auf meine Atmung geachtet. Vor jeder Aufnahme atme ich ein paar Mal tief ein, zähle in Gedanken bis drei und atme dann wieder aus. Das sorgt dafür, dass du genügend Luft hast – und es beruhigt.
Dann kannst du loslegen. Achte dabei aber immer auf drei Dinge: Geschwindigkeit, Betonung und Lautstärke. Die richtige Geschwindigkeit hast du, wenn dir beim Reden nicht die Luft wegbleibt. Die Betonung hörst du, wenn du dir die Aufnahme noch einmal anhörst. Ich zum Beispiel neige dazu, manchmal zu Lallen. Höre ich dann aber meistens erst, wenn ich mir das noch einmal anhöre. Deshalb achte ich besonders darauf.
Wie bei allem gilt auch hier: Üben, üben, üben. Denn je mehr du aufnimmst, desto besser wirst du. Du weißt dann, welche Wörter du vielleicht sogar vermeiden musst, worauf du bei der Betonung achten musst und in welcher Geschwindigkeit du sprechen solltest.
Nach der Aufnahme
Jetzt kommt die eigentliche Zauberei: Die Nachbearbeitung. Die hat natürlich auch ihre Grenzen. Deine Stimme wird niemals so klingen wie die von George Clooney. Aus einem einfachen Grund: Du bist nicht George Clooney. In der Nachbearbeitung hast du also eine natürliche Grenze – deine Stimme. Wenn du die Aufnahme verkackt hast, dann wirst du das auch später nicht hinbekommen.
Ich mache die Nachbearbeitung für meine Videos immer in Adobe Premiere. Dort gibt es einen eigenen Arbeitsbereich für Audio. Und je nachdem, was ich aufgenommen habe, setze ich die richtigen Effekte ein.
Für ein Tutorial-Video, das zum Beispiel eine Anwendung erklärt, verwende ich immer die Voreinstellung für „Dialog“. Dort wähle ich dann die Vorgabe „Podcast-Stimme“, stelle den Equalizer ebenfalls auf „Podcast-Stimme“ und schalte „Sprache verbessern“ ein. Weil ich ja ein Männchen bin, wähle ich auch männliche Stimme aus.
Zum Schluss passe ich noch die Lautstärke entsprechend an. Nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. Die Leute sollen dich ja verstehen.
Fazit
Es kommt nicht nur aufs Equipment an. Denn beim Podcast oder bei Tutorial-Videos ist deine Stimme das wichtigste Werkzeug. Die kannst du auch trainieren, zum Beispiel durch lautes Vorlesen oder Singen (auch wenn es falsch ist). Wenn du genügend übst, immer auf deine Atmung, Geschwindigkeit, Betonung und Lautstärke achtest, wirst du noch besser. Denn die Nachbearbeitung kann zwar viel, aber auch nicht zaubern.