Luftaufnahmen, die man am morgen bei Sonnenaufgang oder am Abend, bei Sonnenuntergang, sind meine liebsten Aufnahmen. Besonders im Urlaub kann man damit wunderschöne Bilder machen. Und gleichzeitig die anderen Urlaubsgäste aufwecken. Die besonderen Lichtverhältnisse machen damit jede Aufnahme einzigartig und können eine sonst langweilige Aussicht in eine atemberaubende Kulisse verwandeln.
Damit die Fotos und Videos auch gelingen, gibts hier vier Tipps, worauf du achten solltest.
#1 Werde schneller
Mir ist das schon ein paar Mal passiert. Ich schaue in den Himmel, denke mir “Wow, das muss ich aufnehmen” und bis ich eine Minute später in der Luft bin, schaut es schon gar nicht mehr so gut aus. Die Szenerie kann sich sehr schnell ändern. Wenn du dann nicht schon in der Luft bist, hast du sie verpasst. Deshalb schau, dass du nicht zu viel Zeit mit den Startvorbereitungen vergeudest. Mit ein bisschen Übung gelingt dass dann auch in relativ kurzer Zeit – das lästige herumpfrimeln mit dem Ladekabel fürs Smartphone geht dann leichter von der Hand.
#2 Filter oder kein Filter?
ND- und PL-Filter sind für deine Drohne ein Must-Have. Die “Sonnenbrillen” für meine Mavic Pro waren das erste Zubehör, das ich mir zugelegt habe. Wie das mit den Filtern funktioniert, habe ich in meinem letzten Artikel ja beschrieben. Mit dem richtigen Filter kannst du Überbelichtung vermeiden und die Farben kräftiger aussehen lassen. Bei den ND-Filtern gilt: Je heller es ist, desto höher muss auch der Filter sein. Für Tageslicht-Aufnahmen habe ich den ND32-Filter drauf, am Morgen kannst du auf den ND16 oder ND8-Filter runtergehen. Welcher Filter für die aktuelle Situation der richtige ist, sagt dir das Histogram am Display.
#3 Blende, ISO und Verschlusszeit
Wenn dir beide Begriffe nichts sagen, weil du sowieso immer auf Automatik filmst oder fotografierst, dann hast du den letzten Beitrag nicht gelesen. Aber ich kann dich beruhigen. Extra für dich fasse ich es nochmal kurz zusammen. Jetzt wirds ein bisschen technisch.
Die Werte für Blende, ISO und Verschlusszeit kannst du bei den meisten Kameras einstellen, sobald du den Automatik-Bereich verlässt. Der regelt das nämlich, wie der Name schon sagt, automatisch.
Die so genannte Blendenzahl sagt dir, wie weit die “Pupille” deiner Kamera offen ist. Bei wenig Licht sollte die Blende weiter offen sein, bei viel Licht eher weniger weit. Die Blendenzahl wird in f durch irgendwas angegeben (z.B. f/2.8) und je höher der Wert nach dem Schrägstrich, desto weniger weit ist die Blende offen. Verwirrend. Bei der Mavic Pro ist die Blende fix bei f/2.8 eingestellt, da brauchst du dich nicht darum zu kümmern.
ISO gibt an, wie empfindlich der Sensor auf Licht reagiert. Je höher der Wert, desto höher auch die Lichtaufnahme des Sensors. Für Tageslichtaufnahmen sollte der ISO-Wert irgendwo um 200 liegen. Je dunkler es wird, desto höher kannst du den Wert einstellen. Aber Vorsicht: Bei einem zu hohen ISO-Wert wird das Bildrauschen stärker – besonders dunkle Bereiche im Bild wirken krümelig.
Die Verschlusszeit sagt aus, wie lange der Verschluss offen bleibt. Je länger er offen ist, desto mehr Licht kommt auf den Sensor. Die Verschlusszeit (oder Shutterspeed) wird in eins durch irgendwas angegeben, zum Beispiel 1/15s. Das ist eine fünfzehntel Sekunde. Je heller es ist, desto höher sollte die Zahl hinter dem Schrägstrich sein. 1/200 ist für helle Aufnahmen, 1/15 somit für dunklere Umgebungen.
Kleiner Tipp: Probiere einfach ein bisschen herum. Verändere aber immer nur entweder den ISO-Wert oder die Verschlusszeit. Wenn du beides gleichzeitig änderst, kriegst du zwar gute Bilder hin, weißt aber nicht, welcher Wert jetzt dafür ausschlaggebend war.
#4 Einzelaufnahme, HDR und Belichtungsreihe
Hä? Das habe ich mir auch beim ersten mal gedacht. Damals habe ich noch nicht gewusst, was HDR und Belichtungsreihe überhaupt bedeuten. Die EInzelaufnahme ist relativ klar. Du drückst den Auslöser und die Drohne nimmt ein Foto auf. Thats it.
HDR heißt “High Dynamic Range“, also “hoher Dynamikumfang”. Die Einzelaufnahme wird aus drei Aufnahmen mit verschiedenen Einstellungen (Verschlusszeit, ISO) automatisch aufgenommen. Aus diesen Aufnahmen wird ein Bild generiert , bei dem der Kontrast der Aufnahme im Unterschied zur Einzelaufnahme besser zur Geltung kommt.
Eine Belichtungsreihe funktioniert ähnlich, nur dass hier mehr als drei Aufnahmen gemacht werden. Dadurch bekommt das Bild noch mehr Kontrast und wirkt lebendiger. Beide Varianten liefern ein viel besseres Ergebnis als eine Einzelaufnahme. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Kamera immer auf das Motiv gerichtet ist. Wenns windig ist, kann die Drohne hier schon mal verschwommene Bilder liefern.
Alles klar?
Die richtig guten Fotos und Videos kommen erst mit der Zeit. Wenn du dich ein bisschen mit den Einstellungen vertraut machst, kriegst du auch schnell gute Ergebnisse. Nur nicht die Geduld verlieren, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Welche Erfahrungen hast du bei deinen Aufnahmen am Morgen oder am Abend gemacht? Schreibs doch in die Kommentare.
Danke für diese tollen Tipps für professionell aussehende digitale Luftaufnahmen! Heutzutage haben viele Leute ja Drohnen, wobei diese für viele nur ein Spielzeug ist. Ich finde es gut, dass sich manche auch ernsthaft mit ihr beschäftigen. Ich hab von einer Freundin gehört, dass es auch Firmen gibt, die Luftaufnahmen machen, falls man selber keine Drohne hat aber ein schönes Geschenk braucht.