Was du bei Low-Light Videos beachten solltest

Jetzt ist es bald wieder so weit. In nicht einmal zwei Wochen kommt nicht nur das Christkind, die Tage werden auch wieder länger. Trotzdem werden wir noch bis März mit wenig Licht kämpfen müssen. Was viele für gemütliche Tage zu Hause nutzen, ist für Video-Aufnahmen eher schlecht. Denn bei Low-Light Aufnahmen musst du ein paar Dinge beachten, damit du später daraus auch ein Video machen kannst. Welche genau, das findest du hier.

Das richtige Equipment

Das Meike 35mm f0.95 Objektiv für Low-Light Aufnahmen
Das Meike 35mm f0.95 Objektiv für Low-Light Aufnahmen (© meikeglobal.com)

Die Basis für eine gute Low-Light Aufnahme ist das Equipment, allen voran deine Kamera und dein Objektiv. Beim Smartphone wirst du bei wenig Licht schnell an deine Grenzen stoßen, bei der Kamera kannst du mit einem lichtstarken Objektiv und den richtigen Einstellungen noch einiges rausholen.

Auf deinem Objektiv findest du verschiedene Zahlen und Buchstaben. Bei meiner GH6 war zum Beispiel ein Kit-Objektiv mit dabei. Darauf steht „12-60mm“ und „F3.5-5.6“. Der erste Wert ist die Brennweite, der zweite Wert die so genannte „Focal Lenght“ oder auf Deutsch die Brennweite. Der gibt an, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Je höher der Wert ist, desto weniger Licht kommt durch. Bei Low-Light Aufnahmen brauchst du also ein Objektiv mit einem kleinen F-Wert. Das Kit-Objektiv taugt da eher weniger. F3.5 ist für Low-Light Aufnahmen schon etwas hoch. Und den hast du auch nur, wenn dein Objektiv auf 12mm eingestellt ist. Wenn du dein Motiv etwas heranzoomst, kommt noch weniger Licht auf den Sensor. Also: Objektiv mit einem geringeren F-Wert ist gut. Wie zum Beispiel das Meike 35mm mit einer Brennweite von F0.95. Da holst du das meiste aus deiner Aufnahme raus.

Die richtige Kamera-Einstellung

Bei deiner Kamera kannst du verschiedene Einstellungen verändern, die deine Low-Light Aufnahmen verbessern. Im Grunde sind es drei Werte, die hier zusammenspielen. Der ISO-Wert, die Blende und die Framerate.

Der ISO-Wert bestimmt, wie viel Licht dein Sensor aufnimmt. Je höher der Wert ist, desto heller wird deine Aufnahme. Wenn der ISO-Wert aber zu hoch ist, kann das zu einem Bildrauschen führen. Dann siehst du in den dunklen Bereichen körnige Strukturen. Das kannst du zwar in der Nachbearbeitung ausgleichen, aber nur bedingt. Deshalb filme ich immer mit einem maximalen ISO-Wert von 800. Alles darüber hinaus wird einfach nur hässlich.

Die Blendenzahl gibt an, wie weit die Blende deines Objektivs geöffnet ist. Hier wird der Wert mit einem Bruch angegeben. Zum Beispiel f/1.4 oder f/8. Je kleiner der Wert hinter dem Schrägstrich ist, desto weiter ist deine Blende geöffnet. f/8 heißt also kleine Blende, f/1.4 bedeutet weit geöffnete Blende.

Der dritte Wert, den du ändern kannst, ist die Framerate. Also wie viele Bilder pro Sekunde aufgenommen werden. Bei einer kleineren Framerate, wie zum Beispiel 24 fps, hat die Kamera mehr Zeit, das Bild zu belichten. Weil sie ungefähr 0,042 Sekunden Zeit pro Bild hat. Bei 60 fps sind es nur mehr 0,017 Sekunden. Also weniger als die Hälfte.

Das heißt also, bei Low-Light Aufnahmen brauchst du einen hohen ISO-Wert, eine niedrige Blendenzahl und wenig Bilder pro Sekunde. Dann wird das auch was.

Kamera stabil halten

Kamera-Bewegungen bei Low-Light Aufnahmen können trotz deines lichtstarken Objektives und den richtigen Einstellungen zu schlechten Ergebnissen führen. Wegen den Einstellungen kann es zu einem so genannten „Motion Blur“ kommen. Bewegungen werden unscharf dargestellt. Oder zu Verwackelungen. Deshalb solltest du deine Aufnahmen mit Stativ machen. Damit deine Kamera stabil steht.

Nutze verfügbare Lichtquellen

Straßenlaternen am Abend auf einer Brücke
Straßenlaternen sind eine gute Lichtquelle

Kreativität ist gefragt, wenn es um Lichtquellen geht. Straßenlaternen, Kerzen oder sogar der Bildschirm eines Laptops können deine Szenen aufhellen. Platziere diese Lichtquellen bewusst, um interessante Schatten oder stimmungsvolle Effekte zu erzeugen. Besonders praktisch ist es, eine kleine, tragbare LED-Lampe zur Hand zu haben – diese gibt es schon für wenig Geld und sie leisten erstaunlich viel.

Farbkorrektur als Retter in der Nachbearbeitung

Wenn deine Aufnahmen trotz allem zu Dunkel oder blass wirken, kannst du sie vielleicht noch in der Nachbearbeitung retten. Oder zumindest versuchen, das Beste rauszuholen. DaVinci Resolve und Premiere Pro bieten leistungsstarke Optionen, um Helligkeit, Kontrast und Farbbalance anzupassen.

Hier solltest du aber behutsam vorgehen. Weil zu viel künstliches Licht die Aufnahme unnatürlich wirken lässt und das Bildrauschen in den dunklen Bereichen verstärkt wird.

Zusammengefasst

Ja, der Winter ist dunkel. Trotzdem kannst du beeindruckende Low-Light Aufnahmen machen. Mit dem richtigen Equipment, den richtigen Einstellungen und einer behutsamen Nachbearbeitung kriegst du das hin.

Welche Erfahrungen hast du mit Low-Light Aufnahmen gemacht? Schreibs uns doch in die Kommentare. Damit es alle erfahren.

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