KI-Helfer beim Videos machen

Wenn es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Videobereich geht, denkst du vielleicht sofort an generative Tools, mit denen du automatisch Videos erstellen kannst. Aber da gibt’s noch mehr. Du kannst KI zum Beispiel beim Schneiden, organisieren, Transkribieren oder beim Optimieren von Bild und Ton einsetzen. Wie das geht und welche Möglichkeiten es heute schon gibt, findest du hier.

Automatische Schnitte

Eine der zeitaufwändigsten Aufgaben beim Schneiden von Videos ist das Sichten von Rohaufnahmen. Besonders dann, wenn sie lange dauern. Bei einigen Schnittprogrammen, wie zum Beispiel Adobe Premiere Pro oder Final Cut Pro, kannst du die Clips durch die automatische Szenenerkennung laufen lassen. Die KI erkennt Sprünge zwischen einzelnen Szenen und schlägt einen Schnitt an der entsprechenden Stelle vor. Das ist besonders nützlich bei Interviews, Vlogs oder Event-Videos, bei denen viele kleine Schnitte notwendig sind.

Automatische Transkription und Untertitelung

Untertitel Editor in YouTube
Der Untertitel-Editor in YouTube

Wenn du für dein Video Untertitel brauchst oder Interviews in Textform vorliegen sollen, spart eine KI-gestützte Transkription enorm Zeit. Tools wie Descript oder Adobe Premiere Pro bieten automatische Spracherkennung, die gesprochene Inhalte in Text umwandelt. Diese können anschließend manuell angepasst und direkt als Untertitel eingefügt werden. Das ist besonders praktisch für Social-Media-Clips oder barrierefreie Inhalte.

Die automatisch generierten Untertitel kannst du entweder direkt ins Video einbinden oder auf YouTube hochladen. Hier hast du den Vorteil, dass du die Untertitel auch gleich in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stellen kannst. Damit dein Video noch mehr Reichweite bekommt.

Geräuschreduktion und Audiobearbeitung mit KI

Der Ton ist mindestens genauso wichtig wie das Bild – aber auch anfällig für Störgeräusche. KI kann dir auch hier helfen. Sie kann automatisch Hintergrundgeräusche entfernen oder Stimmen klarer macht. Adobe Podcast Enhance, die Rauschunterdrückung in Adobe Premiere Pro oder DaVinci Resolve setzen Algorithmen ein, um Sprache von Umgebungslärm zu trennen. So wird selbst dein Interview in einem belebten Café noch gut verständlich.

Bildstabilisierung und Framerate-Optimierung

KI kannst du auch für die Bildstabilisierung und Framerate-Optimierung nutzen. Damit kannst du verwackelte Aufnahmen stabilisieren oder die Framerate intelligent anpassen lassen. Das kann zum Beispiel der Warp-Stabilizer in Adobe Premiere Pro oder die KI-gestützte Frame Interpolation in DaVinci Resolve. Die sorgen dafür, dass selbst unruhige Handheld-Aufnahmen ruhiger wirken oder Slow-Motion-Effekte ohne Ruckeln funktionieren.

Videos in unterschiedlichen Formaten erstellen

Die verschiedenen Videoformate

Wenn du schon einmal ein Video für verschiedene Plattformen erstellt hast, kennst du das Problem: YouTube will Querformat, TikTok und Facebook wollen Hochformat. Und Instagram hats am liebsten als Quadrat. Wenn du einfach nur das Format änderst, kann es passieren, dass dein Motiv nicht mehr im Bild ist. Statt jetzt das Video manuell zu korrigieren, kannst du das ganz einfach an die KI abgeben. Zum Beispiel Auto Reframe von Adobe Premiere Pro. Das Video wird analysiert und der Fokus automatisch auf die relevanten Bildbereiche gesetzt. Damit nichts Wichtiges abgeschnitten wird. Besonders für Social-Media-Content spart das enorm viel Zeit und sorgt für professionelle Ergebnisse – ohne manuelle Nachbearbeitung.

Farbanpassung und Color Grading mit KI

Beim Color Grading kann KI Vorschläge für die Farbkorrektur liefern, um die gewünschte Stimmung schneller zu erreichen. In DaVinci Resolve und Adobe Premiere Pro gibt es Funktionen, die automatisch Farben anpassen, verschiedene Clips angleichen oder sogar Farbstimmungen aus Referenzbildern übernehmen. Wenn du dich also nicht stundenlang mit manuellen Einstellungen beschäftigen willst, kannst du damit schon mal eine Grundlage für die Farbkorrektur schaffen. Die du dann noch verfeinern kannst.

Metadaten- und Dateiorganisation

Wenn du tausende Videoaufnahmen hast, musst du die auch organisieren. Natürlich macht das niemand. Aber eigentlich sollten die einzelnen Clips schon mit Metadaten ausgestattet sein. Damit du sie später wiederfindest. Für die Organisation deiner Clips kannst du ein so genanntes Asset Management System nutzen. Und die gibt es auch mit KI-Unterstützung. Die analysiert die Inhalte deiner Clips und erkennt zum Beispiel Gesichter, Gegenstände und andere Objekte bis hin zu Szenen. Die Informationen werden dann in die Metadaten geschrieben, mit denen du später deinen Clip wiederfinden kannst.

Das Ganze hat aber auch einen Haken: Gängige Asset Management Systeme kosten ein paar hundert Euro pro Monat. Da ist es dann doch (noch) einfacher, die Metadaten mit der guten, alten menschlichen Intelligenz zu befüllen. Ist zwar nicht so schnell, kostet aber auch deutlich weniger.

KI – dein Freund und Helfer

Künstliche Intelligenz kann dich nicht nur beim Erstellen deiner Videos unterstützen, sondern auch beim dem, was dazugehört. Von der Organisation deiner Clips über das Finden von Schnitten und Bildstabilisierung bis hin zu Farbkorrektur und Audio anpassen ist alles dabei. Viele dieser Funktionen sind jetzt schon in den gängigsten Videoschnitt-Programmen wie Adobe Premiere Pro, DaVinci Resolve oder Final Cut Pro integriert.

Wenn du also die richtigen Tools nutzt, kannst du lästige Aufgaben einfach an die KI abgeben und auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Großartige Videos zu erstellen.

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