Jetzt aber. Letzte Woche war es soweit. Ich habe meine Drohne bekommen. Und dieses Mal wirklich. Und was ist es geworden? Eine DJI Mavic Pro. In der Fly More Combo. Da sind nämlich noch zusätzlich ein paar Propeller und zwei zusätzliche Akkus dabei. Und darüber bin ich inzwischen froh. Denn ich bin auch schon abgehoben. Gegen die Wand.
Warum nur?
Ich habe mir das lange überlegt, ob ich mir eine Drohne kaufen soll. Und dann habe ich mir nochmal so lange überlegt, welche ich mir kaufen soll. Das hat ungefähr von Oktober bis Ende Jänner gedauert.
Will ich eine, die gute Bilder macht? Dann brauche ich zusätzlich noch einen Sattelschlepper, mit dem ich sie transportieren kann. Die ist nämlich so groß. Beinahe hätte ich mir eine DJI Inspire gekauft. Das wäre so ein Ding. Bin ich froh, dass die nicht gekommen ist.
Big is not always better
Wenn ich mir eine große Drohne gekauft hätte, wäre ich zwei, drei Mal damit geflogen. Danach wäre sie wahrscheinlich im Keller verstaubt, bis mir meine bessere Hälfte ein Ultimatum gestellt hätte. Aber kein “Entweder die Drohne oder ich”, sondern eher ein “die Drohne und du”. Danach hätte ich sie gebraucht verkauft. Hätte sie aber tatsächlich verschickt.
Also war hier die Größe ausschlaggebend. Die Mavic Pro lässt sich super verstauen. Die Arme können nämlich eingeklappt werden. Danach ist sie so groß wie ein Handy aus den Achtziger Jahren. Man kann sie also wunderbar transportieren. Deshalb kommt sie auch im nächsten Urlaub mit.
Flieg, Drohne, flieg…
Der Akku hält etwas weniger als eine halbe Stunde. Sagt DJI zumindest. Ich habe ehrlich gesagt noch nie mitgestoppt. Was mir aber aufgefallen ist: Rein rechnerisch halten also drei Akkus mehr als eine Stunde. Das ist ja eigentlich gut. Der Akku in der Fernbedienung ist aber nach weniger als einer Stunde leer. Das ist dann aber schlecht. Soweit war ich aber noch nie. Bin aber auch nicht neugierig drauf, was dann passiert.
Das erste Mal fliegen war ein Wow-Effekt. Die Mavic Pro macht in der Luft eine wirklich gute Figur. Sie steht stabil in der Luft, gleicht Wind aus allen Richtungen aus und hält die Kamera ruhig. Genau darum gehts mir auch. Außerdem gewinnt sie relativ schnell an Höhe, fliegt bis zu 65 km/h schnell und bleibt vor Hindernissen stehen.
Die Schattenseiten
Ja, sie kann bis zu 65 km/h schnell fliegen. Aber nur im Sport-Modus. Dann ist aber die Hindernis-Erkennung ausgeschaltet. Das heißt also, man knallt mit voller Geschwindigkeit in eine Hausmauer. Das wird mir aber nicht passieren, weil ich mir die Drohne ja zum filmen gekauft habe und nicht, um an Rennen teilzunehmen.
Die Hindernis-Erkennung funktioniert auch nur nach vorne und unten. Seitlich und nach hinten hat sie das nicht. Ich wusste das, wie ich mir die Mavic gekauft habe. Ich musste es aber auch schon in der Praxis testen. Und nein, es funktioniert nicht. Die Drohne erkennt keine Hindernisse, die sich hinter ihr befinden. Das hat mir drei Propeller gekostet. Aber zum Glück hab ich ja die Fly More Combo gekauft, da waren noch sechs andere dabei. Und die acht neuen, die ich mir gekauft habe, kosten jetzt auch nicht die Welt.
Was ich kann…
Die DJI Go-App für die Mavic hat neben den ganzen Einstellungen auch noch intelligente Flugmodi. Das heißt, dass ich zum Beispiel die Drohne rund um einen Punkt kreisen lassen kann. Oder dass sie mich verfolgt. Oder dass sie Wegpunkte abfliegt. Lauter praktische Features, die ich mir irgendwann mal näher anschauen muss.
Technisch gesehen kann die Mavic Pro auch ein paar Kilometer weit und wahrscheinlich auch hoch fliegen. Würde ich aber nie brauchen. Ich brauche die zum Filmen. Was sollte ich in drei Kilometern Höhe filmen? Flugzeuge? Niemals.
… und was ich darf
Grundsätzlich fällt die Mavic Pro in Österreich nicht mehr unter Spielzeug. Das wären nämlich Drohnen mit weniger als 250 Gramm Abfluggewicht. Die Mavic hat aber knapp 800 Gramm. Somit darf ich sie nicht über dicht besiedeltem Gebiet, Menschenansammlungen und explosionsgefährdeten Orten fliegen und muss eine Haftpflichtversicherung abschließen. Außerdem darf ich sie nur auf Sicht (maximal 500 Meter) und maximal 150 Meter hoch. fliegen.
Was ich überhaupt nicht darf: Fliegen in der Nähe eines Flughafens. Ich wäre auch ziemlich blöd, wenn ich das machen würde. Ich gehe jetzt nicht vom schlimmsten aus, aber es reicht auch schon, wenn man ein Flugzeug damit nur beschädigt. Da steigt dann wahrscheinlich auch die Versicherung aus.
Wenn man ein wenig seinen Hausverstand einschaltet, dann kommt man wahrscheinlich nicht mit dem Gesetz in Konflikt. Außerdem weiß die Mavic dank GPS genau, ob sie abheben darf oder nicht. Und wenn ich wo nicht darf, dann wird sie das auch nicht tun.
Schaut mal, ich hab eine Mavic
Bisher ist mir aber noch eins aufgefallen. Ich bin schon zwei, drei Mal geflogen. Man erregt damit Aufmerksamkeit. Auch wenn die Drohne relativ klein ist, bleiben die Leute stehen und schauen, was da los ist. Gut, das machen viele Leute auch, wenn sie zwei Kaninchen beim Rammeln sehen, aber das ist ja auch was Besonderes. Manche fragen einfach nur, was das ist. Andere wiederum haben gleich Angst, dass man sie ausspioniert.
Nehmt euch nicht so wichtig
Genau. Ich kaufe mir eine Kameradrohne nämlich nur deswegen, damit ich bei den Nachbarn ins Fenster reinschauen kann. Wer es nicht verstanden hat: Das war Sarkasmus. Was interessieren mich die Fenster von meinen Nachbarn? Warum sollte ich jemanden ausspionieren?
Ich verspreche allen hoch und heilig, dass ich meine Drohne nur zum Filmen nutzen werde. Und auch nur dann, wenn ich entweder das Einverständnis habe oder man niemanden erkennt. Sollte sowieso klar sein. Aber wie der Schelm denkt…
Ich bereue nichts
Ich habe eine gute Entscheidung getroffen. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, wäre eine große Drohne ein Blödsinn gewesen. Die DJI Mavic kann ich überall mit hinnehmen. Gut, die mitgelieferte Tasche ist etwas zu klein geraten, aber ich hab ja schon Ersatz gefunden. Die Bildqualität ist hervorragend. Zumindest für meine Zwecke. Im nächsten Urlaub ist sie bestimmt mit dabei. So, und jetzt gehe ich fliegen. Nö, geht nicht. Ist schon dunkel. Aber morgen dann.