Happy Birthday – YouTube hat Geburtstag

Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Vor inzwischen 15 Jahren wurde das erste YouTube-Video von Jawed Karim hochgeladen. Mit „Me at the zoo“ startete eine damals unvorstellbare Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Am 23. April feierte YouTube seinen fünfzehnten Geburtstag. Deshalb gibt’s jetzt einen kleinen Rückblick auf fünfzehn Jahre YouTube. Und ein Happy Birthday.

Gegründet das Unternehmen zwar schon im Februar 2005 von den drei ehemaligen PayPal-Mitarbeitern Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim, das erste Video folgte aber erst am 23. April 2005. Also vor ziemlich genau 15 Jahren.

Was ziemlich beschaulich – mit einem 18-Sekunden Video von einem Zoobesuch – begann, ist heute eine fixe Größe im Internet. Mit 1,9 Milliarden angemeldeten Benutzern pro Monat weltweit ist YouTube nach Facebook das zweitgrößte soziale Netzwerk im Internet. Jede Minute werden auf YouTube 400 Stunden Videomaterial hochgeladen und jeden Tag mehr als eine Milliarde Stunden Videos angesehen. Unglaublich.

Ein Rekord jagt den nächsten

Das erste Video mit mehr als eine Milliarde Views war Gangnam Style von Psy. Die magische Marke erreichte das Video nach fünf Monaten am 21. Dezember 2012. Am 31. Mai 2014 waren es zwei Milliarden und bis Juli 2017 mit insgesamt 2,9 Milliarden Views das meistgesehene Video auf YouTube.

Derzeit ist Despacito von Luis Fonsi und Daddy Yankee das meistgesehene Video. Es hat über 6,6 Milliarden Views. Wofür Psy fünf Monate brauchte, nämlich eine Milliarde Views, brauchte dieses Video nur 97 Tage. Wenn ich mir das Video anschaue, wundert es mich nicht. Sind ja coole Drohnen-Aufnahmen drinnen.

Musikvideos gehen offensichtlich gut. Aber auch andere Clips haben viele Views. „Masha and The Bear – Recipe for disaster (Episode 17)“ ist das Video mit den meisten Views, das kein Musikvideo ist. Warum? Keine Ahnung.

YouTube selbst hält ebenfalls einen Rekord, wenn auch einen negativen. Das Video mit den meisten Dislikes ist nämlich „YouTube Rewind 2018: Everyone Controls Rewind“ mit 17 Millionen Dislikes. Hat offensichtlich niemandem gefallen.

Zahlen, bitte

Lego Minifigs

Die gute, alte Fernsehcouch hat ausgedient. Denn über 70% der Videos auf YouTube werden mit dem Smartphone angesehen. Da wundert es mich nicht, dass die YouTube-App die meistgeladene App für Smartphones ist, noch vor Snapchat und Facebook. Zumindest auf dem iPhone. Bei Android sind sie auf Platz 3.

Der erfolgreichste Kanal auf YouTube ist T-Series mit 137 Millionen Abonnenten. Sitzen ja auch in Indien, da gibt’s genügend Leute. Wobei T-Series als Musikkanal hier eine Ausnahme ist, denn von den zehn erfolgreichsten Kanälen auf YouTube sind fünf von Gamern.

Der Markenkanal von LEGO ist mit Abstand der erfolgreichste. Mit fast 9 Millionen Abonnenten sind sie zwar weit entfernt von T-Series, haben aber doppelt so viele Views auf ihren Videos wie alle anderen Markenkanäle.

70 Prozent der Millenials nutzen YouTube, um etwas neues zu lernen. Sie schauen sich How-To Videos, Vorträge und Erklärbär-Videos an. Interessant dabei ist aber auch, dass gleichzeitig die Anzahl der Entspannungs-Videos um 70 Prozent gestiegen ist. Ob da wohl ein Zusammenhang besteht?

Und nach dem Happy Birthday?

Millenials als Zielgruppe von YouTube

Auch zu seinem 15. Geburtstag ist YouTube nicht mehr wegzudenken. Wobei es sich in dieser Zeit von einer Plattform für eigene Videos immer mehr zu einer Werbeplattform entwickelt hat. Denn der Umsatz, den das Unternehmen eigentlich nur mit Werbung macht, stieg in den letzten Jahren von vier Milliarden US-Dollar in 2014 auf über 15 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr. Nur mit Werbung.

Wenn man aber bedenkt, dass YouTube immer mehr das klassische Fernsehen ablöst und die 18 bis 35-Jährigen für die Werbung eher auf YouTube als vor dem Fernseher erreicht werden, wundert das nicht. Außerdem wird  die Werbung auch gesehen, denn 83% der Werbung weckt das Interesse der Nutzer.

Trotzdem nutzen nur neun Prozent der Unternehmen in den USA YouTube. In Europa wird dieser Wert noch niedriger sein. Doch weil man mit Videos mehr Aufmerksamkeit bekommt und eben 83% der Werbung das Interesse weckt, gibt’s hier noch genügend Potential, damit YouTube auch weiterhin erfolgreich ist.

Deshalb noch einmal Happy Birthday, YouTube. Und macht bitte keine Rewind-Videos mehr.

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