Manchmal ist es einfacher, vor einem Greenscreen zu filmen. Zum Beispiel wenn du ein Raumschiff fliegen sollst. Oder dein Schauspieler in Tokio herumlaufen soll, dein Budget aber nur für den Dorfplatz reicht. Mit ein paar wenigen Tricks kannst du vor dem Greenscreen so ziemlich alles machen.
#1 Die richtige Ausleuchtung
Bevor du deine Aufnahme startest, schau dir mal den Hintergrund an, den du danach einfügen möchtest. Schau genau drauf, wie die Ausleuchtung ist, denn die solltest du auf jeden Fall nachstellen. Welche Farbe hat das Licht? Aus welcher Richtung kommt es? Soll dein Schauspieler zum Beispiel in einem dunklen Raum stehen, der von oben beleuchtet ist, dann beleuchte ihn auch von oben. Kommt das Licht von links, beleuchte deinen Schauspieler ebenfalls von links Das kannst du nämlich in der Nachbearbeitung nur schwer korrigieren.
Vergleiche deshalb deine Szene mit dem Hintergrund, den du später einfügen möchtest. Zum Beispiel mit einem Screenshot auf einem Tablet.
#2 Tiefenschärfe
Zum Aufnehmen solltest du eine weit offene Blende verwenden. Damit erreichst du Tiefenschärfe. Dein Motiv ist scharf, dein Greenscreen dagegen unscharf. Du siehst weniger Details auf dem Greenscreen, was in der Nachbearbeitung viele Vorteile hat. Wenn du dann auch noch deinen eingefügten Hintergrund mit einer Unschärfe versiehst, sehen die Aufnahmen realistischer aus.
#3 Verschlusszeit
Wenn deine Verschlusszeit zu niedrig ist, bekommen deine Aufnahmen eine so genannte Bewegungsunschärfe. Das kann bei normalen Aufnahmen durchaus gewünscht sein, beim Greenscreen führt das aber zu nicht gewünschten Effekten. Denn hier brauchst du scharfe Kanten, damit sich dein Motiv klar vom Hintergrund trennen lässt. Ist zu viel Bewegungsunschärfe im Bild, hat dein Motiv unter Umständen einen grünen Rand.
Deshalb nimm eine höhere Verschlusszeit. Die Bewegungsunschärfe kannst du später in der Nachbearbeitung wieder hinzufügen. In After Effects zum Beispiel mit CC Force Motion Blur.
#4 Kamerabewegung
Grundsätzlich solltest du Kamerabewegungen vor dem Greenscreen vermeiden. Die Kamera steht auf einem Stativ und filmt die Szene. Was aber, wenn du trotzdem eine Bewegung brauchst? Dann hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du fügst eine Kamerabewegung in der Nachbearbeitung hinzu oder du verwendest Greenscreen-Marker. Das sind kleine, grüne Kreuze, die du auf deinen Greenscreen klebst.
Mit einem farbigen Klebeband kannst du dir deinen Greenscreen-Marker selbst bauen. Das grün sollte sich vom Rest natürlich unterscheiden, das heißt also, ein helleres oder dunkleres grün. Dann kannst du die Punkte nämlich in der Nachbearbeitung tracken und den Hintergrund an die Kamerabewegung anpassen.
#5 Light Wrapping
Light Wrapping? Noch nie gehört? Dann wird’s Zeit. Denn mit dieser Technik kannst du dein Motiv mit dem Hintergrund „verschmelzen“ lassen. Dabei werden in der Nachbearbeitung die harten Ränder von deinem Schauspieler weicher gemacht Erreichen kannst du diesen Effekt auf unterschiedliche Weise.
In After Effects zum Beispiel kannst du Light Wrapping durch Kombination von verschiedenen Effekten erreichen. Wie genau, das kannst du dir hier anschauen:
Entdecke die Möglichkeiten
Mit den fünf einfachen Tricks kannst du aus deinem Greenscreen viel mehr rausholen als “nur” den Hintergrund zu ändern. Deine Aufnahmen schauen dadurch viel realistischer aus und es ist schwer zu erkennen, dass deine Aufnahmen vor einem Greenscreen gemacht wurden.
Du hast auch noch ein paar Tricks auf Lager? Dann schreibs doch in die Kommentare. Damit auch andere wissen, was es noch gibt.