Filmen mit dem Smartphone

Filmen mit dem Smartphone ist eine feine Sache. Du hast es immer mit, die verbauten Kameras machen inzwischen sehr gute Aufnahmen und Speicherplatz ist auch ausreichend vorhanden. Es gibt sogar komplette Spielfilme, die mit dem Smartphone gedreht wurden.

Dank immer besserer Kameratechnologien und einer Vielzahl von Apps ist es heute einfach, hochwertige Videos mit dem Smartphone aufzunehmen. Damit deine Aufnahmen noch besser werden, schauen wir uns hier mal die Grundlagen an, die du beachten solltest.

Die richtige Vorbereitung fürs Filmen

Bevor du mit dem Filmen beginnst, solltest du dir dein Smartphone einmal genauer ansehen. Besonders, ob die Linsen sauber sind. Dabei reicht es nicht, mal schnell mit dem T-Shirt drüber zu wischen. Erstens werden die damit nicht richtig sauber, weil du den Dreck eher verwischt und zweitens kannst du die Linsen zerkratzen. Und das schädigt die Linsen dauerhaft.

Ich nehme dafür immer ein Brillenputztuch. Oder noch besser eines von diesen Feuchttüchern, die man auch fürs Brillen putzen kriegt. Damit werden die Linsen sauber.

Darüber hinaus solltest du sicherstellen, dass dein Akku voll und genügend Speicherplatz frei ist. Die Aufnahmen sollen ja auch irgendwo gespeichert werden.

Welche Einstellungen sind wichtig?

Je nachdem, welche App du fürs Filmen mit dem Smartphone verwendest, kannst du verschiedene Einstellungen ändern. Dazu solltest du aber wissen, welche Einstellung was macht. Keine Angst, es sind nur zwei Dinge, die du beachten solltest: Auflösung und Bildrate.

Die Auflösung

4K vs FullHD

Die Auflösung bestimmt, wie detailliert deine Videos aufgenommen werden. Ältere oder günstige Modelle können nur in FullHD aufnehmen, aktuelle und teurere Smartphones in 4K und mehr.

FullHD hat den Vorteil, dass die aufgenommenen Videos weniger Speicherplatz brauchen. Das macht es auch in der Nachbearbeitung einfacher, weil damit auch ein Computer mit weniger Leistung zurechtkommt. Dafür musst du in Kauf nehmen, dass deine Videos weniger Details haben. Kann ein Nachteil sein, wenn du zum Beispiel nur einen bestimmten Bildausschnitt verwenden möchtest.

4K-Videos haben vier Mal so viel Auflösung wie FullHD und brauchen deshalb auch vier Mal so viel Speicherplatz. Während ein FullHD-Video pro Minute ungefähr 100 bis 200 MB Speicher belegt, sind es bei 4K ungefähr 400 bis 800 MB. Da wird dein interner Speicher schnell mal voll und in der Nachbearbeitung brauchst du einen leistungsstarken Rechner. Dafür sind die Videos viel detaillierter und du hast in deinen Aufnahmen mehr Farb- und Tiefeninformationen drinnen. Das bringt dir mehr Spielraum in der Nachbearbeitung.

Wenn ich mit dem Smartphone filme, dann nehme ich meine Videos meistens in FullHD auf. Weil es in der Regel völlig ausreichend ist. Du brauchst keinen leistungsstarken Rechner zum Bearbeiten, dein Speicher wird nicht so schnell voll und für die meisten Endgeräte, mit denen dein Video dann angesehen wird, reichts völlig aus. Am Smartphone-Display kennst du nämlich kaum einen Unterschied zwischen 4K und FullHD.

Die Bildrate

Die Bildrate wird in „fps“ (Frames per second) angegeben und ist eine ganze Zahl. Hier gibt’s bei den meisten Kamera-Apps die Auswahl zwischen 24, 30 oder 60 fps. Die bestimmt, wie viele Einzelbilder pro Sekunde aufgenommen werden.

Mit 24 fps bist du auf der sicheren Seite. Das reicht normalerweise aus, um Videos flüssig wiederzugeben. Darüber hinaus vermeidest du beim Filmen mit künstlichem Licht, dass deine Aufnahmen flackern. Alternativ kannst du auch mit 30 fps aufnehmen, dann werden Bewegungen flüssiger wiedergegeben.

Eine höhere Bildrate macht dann Sinn, wenn du später daraus eine Zeitlupe machen möchtest. Ein Video, dass du mit 60 fps aufgenommen hast, kannst du dann in der Nachbearbeitung mit der halben Geschwindigkeit abspielen. Macht einen netten Zeitlupen-Effekt.

Weitere Einstellungen

Abhängig von der App, die du verwendest, kannst du noch weitere Einstellungen wie zum Beispiel den ISO-Wert, Weißabgleich oder Stabilisierung verändern. In der Regel brauchst du hier nichts einstellen, für normale Aufnahmen reichen die Standards. Viele Apps, die mit dem Smartphone kommen, lassen auch kaum weitere Einstellungen zu. Wenn du trotzdem den ISO-Wert, Weißabgleich oder die Belichtungszeit ändern willst, kannst du mit einer anderen App genauso Filmen. Wenn du nichts von dem, was im letzten Satz steht, verstanden hast, dann bleib bei der Standard-App. Die reicht meisten sowieso aus.

Filmen mit dem Smartphone

Das Lesen, wie du dich richtig vorbereitest, dauert wahrscheinlich länger als das Vorbereiten zum Filmen selbst. Linsen reinigen, App öffnen und – falls notwendig – Einstellen. Fertig. Jetzt kanns mit dem Filmen losgehen.

Halte dein Smartphone quer

Smartphone beim Filmen
So hältst du dein Smartphone beim Filmen richtig

Als erstes solltest du auf die Ausrichtung achten. Dein Video solltest du auf jeden Fall im Querformat aufnehmen. Also halte dein Smartphone auch quer. Das brauchst du, wenn du es später auf YouTube hochladen oder am Fernseher zu Hause ansehen möchtest. Außerdem kannst du daraus in der Nachbearbeitung ein anderes Bildformat machen, Zum Beispiel quadratisch für TikTok oder Instagram.

Hochformat-Aufnahmen brauchst du dann, wenn du zum Beispiel YouTube Shorts hochladen möchtest. Wobei ich eigentlich nie im Hochformat filme. Falls ich ein Video im Hochformat brauche, kann ich die immer noch aus meiner Querformat-Aufnahme machen. Die nehme ich dann aber in 4K auf, da reicht dann die Auflösung aus. Umgekehrt ist das natürlich genauso möglich. Aus einer Hochformat-Aufnahme in 4K kannst du genauso ein Querformat-Video in FullHD machen.

Nachdem ich aber meine Videos zum großen Teil im Querformat erstelle und nur wenig Hochformat-Content brauche, filme ich im Querformat. Ist einfacher.

Licht nie von vorne

Wenn du draußen filmst, dann achte darauf, dass die Sonne nicht direkt vor dir ist. Das gleiche gilt auch fürs Filmen in Innenräumen. Hier hast du zwar keine Sonne, aber zum Beispiel eine Deckenleuchte. Auch die sollte nicht direkt vor dir sein. Am besten ist es, wenn die Lichtquelle hinter dir ist. Dann wird nämlich dein Motiv schön ausgeleuchtet. Geht aber auch, wenn das Licht von der Seite kommt. Überall ist besser, solange es nicht von vorne ist.

Ruhig bleiben

Viele Smartphones haben schon einen Bildstabilisator drinnen. Der kann leichte Wackler gut ausgleichen, hat aber auch seine Grenzen. Achte deshalb darauf, dein Smartphone ruhig zu halten. Das geht am einfachsten, wenn du beide Hände dafür nimmst.

Bei Bewegungen achte darauf, dass du sie nicht zu schnell ausführst. Denn in der fertigen Aufnahme kann das schnell zu Bewegungsunschärfe führen und die bekommst du selbst in der besten Nachbearbeitung schwer weg.

Machs nochmal

Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Aufnahme passt, dann wiederhole sie einfach. Lieber zwei Mal das gleiche filmen als eine schlechte, verwackelte Aufnahme mit Gegenlicht. Der Vorteil beim Filmen mit dem Smartphone ist ja, dass du dir die Aufnahmen gleich ansehen kannst. Wenn du dann merkst, dass irgendetwas nicht passt, kannst du die Aufnahme wiederholen und den Fehler vermeiden, den du beim ersten Mal gemacht hast.

Was kommt danach?

Jetzt hast du einen Haufen von Clips aufgenommen und möchtest sie nachbearbeiten? Vielleicht sogar ein kurzes Video darüber auf YouTube, TikTok, Instagram und Co hochladen? Dann solltest du dir eine App herunterladen. Die gibt’s haufenweise im Store, einige davon sogar gratis. Wie zum Beispiel Adobe Premiere Rush, Inshot oder Quik by GoPro. Damit kannst du deine Clips mit Musik hinterlegen und entsprechend auf eine Timeline anordnen.

Wenn du sie etwas professioneller oder komfortabler bearbeiten möchtest, dann lade sie auf deinen Computer. Auch hier gibt’s einige Anwendungen fürs Zusammenschneiden deiner Videos zu einem kleinen Film. Einige davon sind ebenfalls kostenlos.

So mache ich das

Mit dem Smartphone filme ich immer dann, wenn ich keine Kamera-Ausrüstung mitschleppen möchte oder gerade nicht dabei habe. Dabei verwende ich eigentlich immer die App, die beim Smartphone dabei ist. Bei der kann ich schnell und einfach Auflösung und Bildrate verstellen, alles andere lasse ich so, wie es ist. Und wenn die Aufnahme nichts geworden ist, mache ich sie ein zweites Mal.

Natürlich habe ich auch ein bisschen Zubehör wie ein Ansteckmikro oder einen Gimbal. Den nehme ich eigentlich nur im Urlaub mit. Ansonsten bleibt der zu Hause. Muss dann halt schauen, dass ich auch so ruhige Aufnahmen hinbekomme.

Zusammengefasst

Das Filmen mit dem Smartphone ist gar nicht mal so schwierig. Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar Dingen, die du einstellen und beachten solltest, werden deine Aufnahmen sogar noch besser. Und mit den passenden Apps oder Anwendungen für den Computer kannst du sie dann auch entsprechend nachbearbeiten.

Wenn du auch schon so deine Erfahrungen beim Filmen mit dem Smartphone gemacht hast oder eine Information vermisst, dann schreibs uns doch in die Kommentare. Damit es andere auch erfahren.

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