Dann machen wir wieder einmal einen Hochzeitsfilm. Back tot he roots sozusagen – denn einer meiner ersten Arbeiten war ein Hochzeitsfilm. Damals noch mit miniDV-Kamera. Die Qualität war entsprechend bescheiden, genauso wie der Film selbst. Der hat nämlich knapp 90 Minuten gedauert und da war sogar die gesamte Zeremonie in der Kirche mit dabei.
Genauso hat man vor fünfzehn Jahren Hochzeitsfilme gemacht. Irgendjemand, der einen Camcorder besitzt, wurde dazu verdonnert, einen Film über die Hochzeit zu machen. Meistens war es der angeheiratete Onkel, der dann die Kamera am Stativ laufen lies und anschließend die Leute interviewt hat – in welcher Beziehung stehen sie zum Brautpaar, was wünschen sie den Beiden und so weiter. Das Ganze wurde dann grob zusammengeschnitten und fertig. Der Hochzeitsfilm deiner Eltern sieht wahrscheinlich so ähnlich aus.
Die Zeiten ändern sich
Heutige Hochzeitsfilme schauen anders aus – aus zweierlei Gründen. Erstens ist die Aufnahmequalität um einiges besser, Zweitens ist dank Social Media, Youtube und Co die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer kürzer. Ein Hochzeitsfilm hat heute den „Cinematic Look“ und dauert zehn bis fünfzehn Minuten. Mehr wollen die Leute auch nicht sehen.
Doch wie kriegen wir den Cinematic Look hin? Ganz einfach. Mit mehr und besseren Kameras. Aufgenommen wird mit der Panasonic Lumix GH5. Da können wir auch mit der Tiefenschärfe tolle Effekte erzielen. Außerdem noch mit dem DJI Osmo, den werden wir für die Kamerafahrten nehmen. Und zum Schluss noch die DJI Mavic Pro für Aufnahmen von der Location.
Achte auf deine Einstellung
Die Herausforderung beim Einsatz von drei Kameras kommt bei der Nachbearbeitung. Denn wenn du nicht mit den gleichen Einstellungen für Farbprofil, Aufnahmeformat und Bildrate arbeitest, wirst du in der Nachbearbeitung ziemlich viel Zeit dafür brauchen, dass die Aufnahmen auch gleich ausschauen.
Deshalb musst du vorher unbedingt darauf achten, dass Auflösung, Aufnahmeformat und Farbprofil gleich oder zumindest annähernd gleich eingestellt sind – bei allen Kameras. In unserem Fall wird die GH5 als Referenz genommen. Die wird mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 und 60 fps filmen. Beim Osmo und der Mavic Pro schaffen wir zwar die Auflösung, aber nicht die Bildrate. Hier werden wir einen Kompromiss machen – Full HD bei 60 fps oder 4k bei 25fps, je nachdem, was passt.
Als Farbprofil werden wir bei allen drei Kameras D-Cinelike (oder Cinelike-D bei der GH5) verwenden – dann passen auch die Aufnahmen zusammen und die Farbkorrektur wird um einiges einfacher.
Aufnahmefähig
Die Herausforderung bei einem Hochzeitsfilm ist, dass es kein Drehbuch gibt und du das filmen musst, was gerade passiert. Überlege dir deshalb vorher, wie dein fertiges Video aussehen soll und schreibe ein Konzept dazu. Das muss nicht sehr umfangreich sein, du solltest aber die wichtigsten Aufnahmen darin festhalten.
Filme den ganzen Tag nicht nur das Brautpaar. Klar, das steht im Mittelpunkt, du willst aber auch die Atmosphäre einfangen. Mach deshalb auch Aufnahmen von den Gästen, den Trauzeugen, der Location und vom Rundherum. Hier ist es hilfreich, wenn du mehr als eine Kamera einsetzt – und einen zweiten Kameramann dazu.
Geht’s schon los?
Wir haben ein Konzept, die Kameras sind geladen und gesichert – eigentlich könnte es schon losgehen. Das dauert aber noch ein wenig, denn der Termin ist erst nächste Woche. Da findet die Hochzeit dann statt. In der Zwischenzeit werden wir noch ein bisschen üben – Drohnenflüge, Kamerafahrten, Einstellungen. Hochzeits-Vorbereitungen eben.
Haben wir was vergessen?
Wie es uns beim Filmen gegangen ist und welche Dinge wir trotzdem vergessen haben, erfahrt ihr dann, wenn die Hochzeit vorbei ist. Haben wir etwas vergessen? Schreibs uns doch in die Kommentare.