In der heutigen Zeit dominieren CGI (Computer generated imagery) und digitale Spezialeffekte die Leinwand. Das geht in der Umsetzung schneller, weil es nicht so aufwändig ist, und du hast viel mehr Möglichkeiten. Selbst zu Hause vor deinem Bildschirm kannst du mit Tools wie After Effects oder Blender einfach Spezialeffekte einbauen.
Das war aber nicht immer so. Zwar wurde bereits in den 70er und 80er Jahren CGI in Filmen vereinzelt eingesetzt, aber so richtig Mainstream wurde es erst in den 90ern. Dabei stellen 1993 Jurassic Park von Steven Spielberg und zwei Jahre später Jumanji von Joe Johnston einen Wendepunkt in der Filmgeschichte dar. In beiden Filmen wurden digitale Effekte massiv eingesetzt.
Davor wurden Spezialeffekte auf kreative, aufwändige und teilweise unkonventionelle Weise umgesetzt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die faszinierende Welt der „handgemachten“ Spezialeffekte, die jahrzehntelang die Filmgeschichte dominiert haben.
Stop-Motion-Animation
Eine der ältesten Techniken für visuelle Effekte in Filmen ist die Stop-Motion-Animation. Hierbei werden Puppen oder Modelle Bild für Bild bewegt und fotografiert, um den Eindruck von Bewegung zu erzeugen. Einer der bekanntesten Meister dieser Technik war Ray Harryhausen, der in Filmen wie “Jason und die Argonauten” und “Kampf der Titanen” erstaunliche Kreaturen und Monster zum Leben erweckte.
Stop-Motion Animation hat einen besonderen Reiz. Deshalb wird sie bis heute noch gemacht. Denke einfach mal an „Shawn das Schaf“ oder so genannte „Brick Filme“. Hier werden LEGO-Animationen mit Stop-Motion Technik umgesetzt. Selbst die beiden LEGO-Movies erwecken den Eindruck, dass sie mit so umgesetzt wurden. Die Filme sind aber komplett digital erstellt, da musste kein LEGO-Männchen leiden.
Matte Painting
Das Matte Painting ist eine Technik, bei der detaillierte Gemälde auf Glas oder Leinwand erstellt werden und dann vor die Kamera platziert werden, um eine Kulisse zu erzeugen, die in Wirklichkeit nicht existiert. Das wurde in Filmen wie “König Kong” von 1933 und “Das Imperium schlägt zurück” aus der “Star Wars”-Reihe verwendet, um beeindruckende Landschaften und Welten zu erschaffen.
Miniaturmodelle
Vor der Ära der CGI wurden in vielen Filmen Miniaturmodelle verwendet, um beeindruckende Szenen darzustellen. Die Modelle wurden vor der Kamera platziert und dann mit Hilfe von Tricks wie Pyrotechnik und Wassereffekten zerstört. Dies war besonders in Katastrophenfilmen der 1970er Jahre beliebt, wie zum Beispiel in “Die Höllenfahrt der Poseidon.”
Bis in die 90er wurden Miniaturmodelle verwendet. Vor allem für Fernsehserien. Weil sie günstiger waren. Denke einfach nur mal an die Serien aus den 80ern wie Knight Rider. Hier wurden Modelle gezielt eingesetzt, um Kosten zu sparen und vor Allem die Autos zu schonen. Die hatten nämlich nicht so viele davon.
Rückwärts abspielen
In einigen klassischen Filmen wurden Szenen rückwärts aufgenommen und dann in umgekehrter Reihenfolge abgespielt, um surreale oder magische Effekte zu erzeugen. Dies war in Filmen wie “Der Zauberer von Oz” zu sehen, wenn Dorothy sich plötzlich von Schwarz-Weiß zu Farbe verwandelt.
Animatronic und Puppen
Für die Darstellung von Monstern und Kreaturen wurden in der Filmgeschichte oft aufwändige Puppen und Animatronics eingesetzt. Dabei werden die mechanischen Elemente wie Gelenke, Motoren und Hebel einer Puppe von Elektronik gesteuert. Mit diesen Systemen kannst du Figuren mit Bewegungen und Geräuschen zum Leben erwecken. I
n “Alien” wurde beispielsweise ein beeindruckendes Alien-Monster durch einen Animatronic-Anzug und geschickte Kameratricks in Szene gesetzt. Diese Technik hat es in den 80ern sogar mit Serien wie ALF ins Fernsehen geschafft, wird aber auch heute noch eingesetzt. Besonders bei Nahaufnahmen werden Animatronics verwendet, wie zum Beispiel in den aktuellen Jurassic-Park Filmen.
Doppelbelichtung
Die Technik der Doppelbelichtung ermöglichte es, zwei oder mehr Szenen gleichzeitig auf dem Film festzuhalten. Dadurch konnten Geistererscheinungen, Geister und Überlagerungen in Filmen wie “Nosferatu” und “Die Gespensterstadt” erzeugt werden.
Pyrotechnik und Sprengstoff
Explosionen haben in der Filmgeschichte eine lange Tradition. Dabei wurden die Effekte oft mit Pyrotechnik und Sprengstoff erzeugt. Dies erforderte äußerste Präzision und Sicherheit, aber die Ergebnisse waren atemberaubend. Ein Beispiel hierfür ist die Zerstörung der Hindenburg in “Zeppelin.”
Aber auch in heutigen Filmen wird Pyrotechnik für Explosionen eingesetzt. Einer der ganz Großen in diesem Bereich ist Michael Bay. Der sprengt so ziemlich alles, was sich am Set befindet. Deshalb dreht er auch hauptsächlich Actionfilme wie Transformers oder Pain & Gain.
Fazit
Diese Techniken sind nur einige Beispiele für die kreative und innovative Herangehensweise in der Filmgeschichte. Die beschränkten technischen Möglichkeiten haben dazu geführt, dass viel Fantasie, Liebe zum Detail und handwerkliches Geschick notwendig war, um atemberaubende Effekte zu erzeugen. Diese Kreativität hat den Grundstein für die Innovationen gelegt, die wir heute auf der Leinwand bewundern können.
Obwohl heute in fast allen Filmen CGI für die Effekte eingesetzt wird, kommen trotzdem auch noch die „alten“ Effekte zum Einsatz. Pyrotechnik und Sprengstoff oder Animatronics werden auch heute noch eingesetzt. Hätte es diese Innovationen in der Filmgeschichte nicht gegeben, würden die heutigen Filme vielleicht ganz anders aussehen.
Probiers doch mal selbst
Du kannst das auch selbst probieren. Zum Beispiel mit Miniaturen arbeiten oder eine Stop-Motion Animation mit einem LEGO-Männchen. Das geht relativ einfach, du musst nur Geduld und ruhige Hände haben.
Hast du das schon mal gemacht? Dann schreib uns doch deine Erfahrungen in die Kommentare. Damit andere auch erfahren, wie das geht.