Ich mach mal einen Drohnenführerschein

So, jetzt ist es soweit. Endlich kann man den „Kompetenznachweis für Fernpiloten“ – oder einfacher Drohnenführerschein – machen. Und das habe ich auch vor. Denn ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, ob ich den überhaupt brauche. Aber was man hat, das hat man. Ganz einfach.

Laut der Webseite dronespace.at von der Austro Control, der österreichischen Quasi-Behörde für den Luftraum, benötigst du den Drohnenführerschein für Drohnen aus der „Open“-Kategorie ab einem Gewicht von 250 Gramm aus der Unterkategorie A1, A2 oder A3. Wir haben zwar schon einiges über die neue EU-Drohnenverordnung recherchiert und geschrieben, vergessen aber trotzdem jedes Mal wieder, wie das mit den Klassen und Kategorien geht.

Die Open-Kategorie

Die Kategorie für alle Hobby-Piloten. Die Regeln dafür sind relativ einfach:

  • Du darfst nur mit Sichtverbindung fliegen.
  • Du darfst nicht höher als 120 Meter fliegen und
  • Dein Fluggerät darf nicht schwerer sein als ein Sack Zement, also 25 Kilo.

Wenn du diese drei Regeln einhältst, dann brauchst du für deinen Flug keine Genehmigung der Austro Control. Praktisch eigentlich.

Die Unterkategorien A1, A2 und A3

Damit es ein wenig komplizierter wird, wurde die Open-Kategorie noch in drei Unterkategorien eingeteilt.

  • A1: Drohnen mit einem maximalen Abfluggewicht von 900 Gramm und einer CE-Kennzeichnung C0 oder C1 oder Eigenbauten bis maximal 250 Gramm fallen in diese Unterkategorie. Der Überflug von unbeteiligten Personen ist nur mit Drohnen, die eine C0 Kennzeichnung tragen, erlaubt.
  • A2: Drohnen mit einem maximalen Abfluggewicht von 900 Gramm bis 4 Kilo, also schon die „schweren Dinger“. Diese Drohnen dürfen nur in einem Umkreis von 30 Metern von unbeteiligten Personen betrieben werden. Der Abstand darf auf 5 Meter reduziert werden, wenn die Drohne in einem „Low-Speed-Modus“ (unter 3 Meter pro Sekunde oder – für Laien einfacher zu verstehen – unter 10,8 Kilometer pro Sekunde) betrieben wird.
  • A3: Die Kategorie für Zementsäcke. Drohnen, die zwischen 4 und 25 Kilo wiegen, fallen darunter. Hier wird’s schon ein wenig komplizierter. Nachdem ein Zementsack, der vom Himmel fällt, auch entsprechend viel Schaden anrichten kann, darfst du damit nur mit einem Sicherheitsabstand von 150 Metern zu Wohn-, Gewerbe-, Industrie- oder Erholungsgebieten betrieben werden. Außerdem dürfen sich keine unbeteiligten Personen im Flugareal aufhalten. Am Mond bist du also safe. Außerdem muss die Drohne eine Remote-ID aussenden, die von allen Empfängern im Umkreis empfangen werden können. Und die Geo-Awareness muss den Betreiber der Drohne warnen, wenn er Verstöße begeht. Viel zu kompliziert. Und außerdem hat meine Mavic Pro weniger als 4 Kilo.

Was brauche ich jetzt?

Frage

Die Ausgangslage ist einfach. Ich besitze eine Mavic Pro. Die erste Generation. Die hat auch eine CE-Kennzeichnung. Dafür hat nämlich DJI eine eigene Seite eingerichtet, auf der du nachschauen kannst, ob deine Drohne auch eine Konformitätserklärung aufweist.  Es steht zwar jetzt nicht groß „C1“ drauf, aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Mavic Pro dem entspricht,

Wegen einem maximalen Abfluggewicht (laut Hersteller, hab sie jetzt nicht gewogen) von 734 Gramm fällt die Mavic Pro in die Kategorie A1. Aber hat die jetzt eine C0-Kennzeichnung? Ja keine Ahnung. Wir starten trotzdem mal.

Wenn du ein paar Fragen beantwortest, kannst du auf www.dronespace.at ganz einfach herausfinden, was du für den Betrieb deiner Drohne brauchst. In meinem Fall brauche ich

  • Eine Versicherung für die Drohne
  • Ich muss mich als Betreiber der Drohne registrieren
  • Ich benötige einen Drohnenführerschein und den dazu gehörigen (kostenlosen) Online-Kurs
  • Die Drohne darf maximal 120 Meter hoch fliegen
  • Ich darf nicht über Menschenansammlungen fliegen.

Bei der Versicherung kann mir die Austro Control nicht helfen, das kannst du bei Google rausfinden. Also starten wir zuerst einmal mit dem Online Kurs. Mal schauen, wie das wird. Mehr dazu nächste Woche.

Hast du schon einen Drohnenführerschein?

Du hast den Führerschein schon gemacht? Dann schreib uns doch, wie deine Erfahrungen damit sind.

3 Kommentare zu „Ich mach mal einen Drohnenführerschein“

  1. Leider wie viele den klassischen Fehler gemacht die Klassifikation selbst in die Hand zu nehmen. Die Klassifizierung ist Sache des Herstellers und ist für Bestandsprodukte noch nicht erfolgt – fraglich in wieweit die Hersteller dies für alle Modelle überhaupt machen werden. Ergo gelten die Übergangsbestimmungen. Das CE Zeichen bzw. die Konformitätserklärung hat nichts mit mir der Klassifikation (C0-C4) zu tun.

  2. Deine Schilderungen sind amüsant verfasst, aber auch manchmal ungenau! Und eben dieses „Ich weiß zwar nicht, aber ich mach jetzt trotzdem mal“ kann Dich mal nach einer Kontrolle reichlich Öschis (sorry, natürlich Euro) kosten; sei vorsichtig! Ich wurde schon zweimal von der Polizei kontrolliert, die Jungs wussten ganz genau, wie die Rechtslage ist und was man dabeihaben muss. Ging alles gut, aber wir Drohnenpiloten stehen im Fokus!

    A2-Schein: Habe ich gestern gemacht; 81,25% sind ein akzeptables Ergebnis. Für meine P4P ist er nötig, da sie mit 1,4kg eben schon zu den „schweren“ Dingern gehört.
    Du bekommst viel Stoff vermittelt, Meteorologie; etwas Physik (Schwerpunktlagen und so). Dazu noch Vieles, was eher Starrflügler interessiert, aber das darfst Du dann ja auch fliegen. Wenn Du Dir mit dem Lernen Zeit lässt, kommst Du gut durch. Onlineprüfung ist etwas nervig mit allerlei technischem Firlefanz, aber auch als Normalsterblicher gut zu meistern.

    Gruß Rainer

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