Vor ein paar Jahren habe ich herumgetüftelt, wie ich eine Aufnahme hinbekomme. Ich habe versucht, einen Clip zu machen, in dem man eine Feder zu Boden fliegen sieht. So ähnlich wie bei Forrest Gump. Zuerst habe ich mir angesehen, wie sie die Aufnahme damals gemacht haben. Natürlich mit einem Kamera-Kran und ein paar Spezialeffekten. Was damals ein Riesenaufwand war, ist heute viel leichter.
Dachte ich zumindest. Aber ich hatte ein Problem. Ich hatte keinen Kamerakran. Den habe ich auch heute noch nicht. Aber etwas Anderes. Eine Drohne. Denn mit der bekommst du solche Aufnahmen auch hin.
Drohnen haben viel verändert
Vor etwas mehr als zehn Jahren war die kommerzielle Nutzung von Drohnen in vielen Ländern, darunter auch die Vereinigten Staaten, verboten. War damals kein großes Thema, denn Drohnen waren nur etwas für Geeks. Kurze Flugzeiten, eine etwas bessere Webcam drauf und eigentlich nur dafür geeignet, in der Gegend herumzufliegen.
Heute ist das aber alles anders. Drohnen sind nicht nur leistungsfähiger geworden – Flugzeiten von mehr als einer halben Stunde sind da schon drinnen – und haben eine starke Kamera drauf. Außerdem sind gute Modelle schon relativ günstig zu haben. Die Drohne für jedermann sozusagen.
Der große Hype, der noch vor ein paar Jahren unzählige Drohnen am Himmel prophezeit hat, ist aber ausgeblieben. Vielleicht ist da auch die Reglementierung dran schuld, bei der sich sowieso niemand auskennt. In einem Bereich haben sie sich aber durchgesetzt: In Fernseh- und Kinoproduktionen. Kaum ein Film oder eine Serie kommt heute ohne Drohnenaufnahmen aus. Aber warum ist das so?
Klein, leicht und billig
Stell dir mal vor, dass vor ein paar Jahren für gute Luftaufnahmen ein Helikopter mitsamt Piloten, ein Kameramann und jede Menge Genehmigungen notwendig waren. Für fünf Minuten Aufnahme. Da hat wahrscheinlich allein der Treibstoff für den Helikopter mehr gekostet als eine gute Drohne.
Der Preis für den Bau eines mit einer Kamera ausgestatteten Hubschraubers ist teuer. Allein der Hubschrauber kann zwischen 500.000 und mehreren Millionen Dollar kosten, ganz zu schweigen von den Kinokamerapaketen, die genauso viel kosten können wie einige Supersportwagen.
Das Mieten eines mit Kinokameras ausgestatteten Hubschraubers kostet dich in der Regel mindestens 25.000 US-Dollar pro Tag, plus weitere 8.000 bis 10.000 US-Dollar für Besatzung, Ausrüstung, Kamerasystem und Versicherung.
Kameradrohnen kosten im Vergleich dazu einen Hungerlohn. Produktionen können Kameradrohnenteams für nur 5.000 US-Dollar pro Tag einstellen.
Das haben Drohnen beim Filmen ersetzt (teilweise)
Seit Drohnen immer leistungsfähiger wurden, haben viele Film- und Fernsehproduktionen in Hollywood Drohnen eingesetzt. Hauptsächlich um veraltete Filmausrüstung wie Kamerakräne, Schwenkarme, auf Autos montierte U-Kräne sowie auf Hubschraubern montierte Kameras zu ergänzen oder zu ersetzen.
Neben der Aufnahme atemberaubender Luftaufnahmen und adrenalingeladene Actionsequenzen eröffnen Drohnen auch eine Welt voller kreativer Möglichkeiten für Regisseure und Kameraleute. Ihre kompakte Größe, Manövrierfähigkeit und deutlich niedrigeren Kosten ermöglichen es in Film- und Fernsehproduktionen, Aufnahmen zu erstellen, die zuvor mit der oben genannten älteren Filmausrüstung entweder unmöglich, extrem gefährlich oder zu kostspielig waren. Oder hast du schon mal einen Helikopter in einer Halle fliegen gesehen?
Außerdem werden Drohnen auch für andere Zwecke eingesetzt, wie zum Beispiel für Location Scouting, 3D Mapping und -Scanning, Story Development, Erstellen von Shotlists und so weiter.
Selbst du kannst das machen
Ich habe mir damals, wie ich meine Feder filmen wollte, keinen Kamerakran gekauft. Ich habe zuerst versucht, selbst einen zu bauen. Was ein Ding der Unmöglichkeit ist. Denn wie soll ich die Kamera steuern? Etwa mit Seilen? So weit bin ich aber gar nicht gekommen. Das Ding war einfach nur schwer, unhandlich und hat nicht das gekonnt, was ich wollte.
Mit der Drohne habe ich das dann hinbekommen. Denn Drohnen haben eines erreicht: Sie haben die Möglichkeit geschaffen, atemberaubende Aufnahmen mit einem kleinen Budget zu machen, die sonst nur Hollywood hinbringt.
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