Drohnen und Perspektive. Es muss nicht immer oben sein.

Bevor ich mir meine erste „richtige“ Drohne zum Filmen und Fotografieren – meine Mavic Pro – zugelegt habe, war meine Vorstellung, dass ich damit ganz einfach total coole Aufnahmen machen kann. Doch irgendwie war das doch nicht so einfach. Denn ich war viel zu sehr damit beschäftigt, die Drohne richtig zu steuern, dass ich komplett auf die Perspektive vergessen habe. Da kamen Aufnahmen raus, die einfach nur schlecht waren.

Doch mit etwas Übung kannst du mit deiner Drohne ausgezeichnete Aufnahmen machen. Egal ob Video oder Foto, auf die Perspektive kommt es an. Hier gibt’s ein paar Tipps, wie du die richtige Perspektive findest.

Mach dich mit deiner Drohne vertraut

Was mich am Anfang überfordert hat, war die Steuerung. Bei der Mavic Pro gibt’s zwar nur zwei Hebel zum Steuern, aber auch ganz viele andere Knöpfchen und Rädchen, mit denen du etwas machen kannst. Zugegeben, die meisten davon habe ich noch nie gebraucht, aber es ist wichtig zu wissen, was das macht.

Genau aus diesem Grund solltest du nicht erwarten, dass deine ersten Aufnahmen gut werden. Du wirst versuchen, die Drohne zu kontrollieren, fliegst sie ungefähr dorthin, wo du sie haben möchtest und drückst dann schnell ab – in der Hoffnung, den Auslöser und nicht den „Return-to-home“-Button erwischt zu haben.

Mit etwas Übung kriegst du aber die Routine. Entweder fliegst du draußen ein wenig herum (was ich gemacht habe) oder du nutzt den Simulator, der bei den meisten Drohnen dabei ist (was ich nicht gemacht habe, weil der bei der Mavic Pro Kacke ist). Dann weißt du auch, welchen Knopf du wann drücken musst.

Achte auf die Sonne

Meine erste Drohnenaufnahme war grottenschlecht. Ich habe das Video nämlich gegen die Sonne gefilmt. Da siehst du nix außer einen hellen Punkt und ein paar verschwommene Dinge, die herumlaufen.

Deshalb achte immer darauf, dass die Sonne über oder hinter dir ist. Nachdem sich die nicht so einfach verschieben lässt, kommts deshalb auf die Tages- und Jahreszeit an. Der helle Punkt da oben wandert nämlich über den Tag. Und im Herbst steht sie tiefer als im Sommer. Also plane das Ganze ein bisschen.

Es muss nicht immer von oben sein

Personen am Berg

Die meisten Fotos und Videos, die mit Drohnen gemacht werden, zeigen die Welt von oben. Ist ja auch das Einfachste. Die Drohne starten, auf Höhe bringen, Kamera nach unten und abdrücken. Das hast du sicher auch schon gemacht.

Dabei kannst du andere Perspektiven finden. Zum Beispiel schräg nach unten. Die Drohne fliegt in einer Höhe von ein paar Metern, die Kamera ist leicht nach unten geneigt. Das, was du filmen oder fotografieren möchtest, ist in der Bildmitte. Damit hast du auch etwas Hintergrund drauf und unterscheidest dich von den „Ich-flieg-einfach-hoch“ Aufnahmen.

Know the Rules

Natürlich muss das auch sein. Du kannst nicht einfach wie wild herumfliegen und den Flughafen von oben fotografieren. Naja, du kannst vielleicht schon, aber du wirst ein Problem kriegen. Mitunter sogar ein finanzielles. Weil wenn du erwischt wirst, wird’s richtig teuer.

Schau immer drauf, ob du dort, wo du filmen oder fotografieren willst, auch wirklich fliegen darfst. Dafür gibt’s Apps wie zum Beispiel Airmap. Damit kannst du nachsehen, ob du dich in einer beschränkten oder No-Fly-Zone befindest.

Das Zweite, was du beachten musst: Keine Unbeteiligten Personen filmen oder fotografieren. Also vom nächsten Plattenbau ein paar Fotos schießen is nicht. Außer du hast deren Einverständnis. Dann sind sie aber keine Unbeteiligten mehr.

Perspektive finden

Egal was du filmst oder fotografierst, schau immer drauf, dass dein Motiv in der Bildmitte ist. Je höher du fliegst, desto kleiner wird natürlich dein Motiv. Und bei einem Haus musst du weiter weg fliegen als bei deiner kleinen Tochter.

Die meisten Drohnen kannst du eine knappe halbe Stunde in der Luft lassen. Genug Zeit also, die richtige Perspektive zu finden. Hast du zu viel Landschaft drauf, musst du näher ran. Zu wenige – weiter weg. Und fotografiere, was das Zeug hält. Denn dann steigen die Chancen, dass ein gutes Bild dabei ist.

Sonst noch was?

Ja, natürlich. Auch wenn du die richtige Perspektive gefunden hast, kann das Bild schlecht werden. Weil zum Beispiel die Belichtung nicht passt. Blende dir das Histogramm und das Zebra ein, dann siehst du sofort, ob mit deiner Aufnahme alles passt.

Du hast auch noch Tipps, wie man die richtige Perspektive findet? Dann schreibs uns doch in die Kommentare.

1 Kommentar zu „Drohnen und Perspektive. Es muss nicht immer oben sein.“

  1. Cooler Artikel. Das mit dem Zebra hab ich mir schon überlegt, aber ich denke, mit RAW und Tendenziell einen Ticken zu dunkel geht das in der Nachbearbeitung schon. Bei Videos ist es schon etwas Trickier mit den ND Filtern. Aber das sind halt Dinge, die die wenigsten auf’m Radar haben beim Drohnenkauf. Ich musste das auch erst alles verstehen, nebst dem Fliegen und Steuern der Drohne.
    LG, Urs

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