Ja, ich habe meine DJI Mavic Pro im Urlaub mit gehabt. Und ich hab den Drohnenfeind #135 kennengelernt. Zweimal hintereinander. Im gleichen Flug. Ob das wohl eine besondere Begabung ist? Dabei hätten mir auch die Rundum-Sensoren der neuen Mavic 2-Modelle, die vorletzte Woche vorgestellt wurden, nichts geholfen. Ich hab nämlich den Baum von unten nach oben kennengelernt.
Womit wir schon beim Thema sind. DJI hat vorletzten Donnerstag bei einem groß angelegten Event zwei neue Modelle vorgestellt. Die Mavic 2 Pro und die Mavic 2 Zoom. Ich war im Vorfeld schon mal gespannt, habe mir den Event aber erst im Nachgang und Schnelldurchlauf angesehen. Der Strand war mir dann doch lieber.
Was sie können
Natürlich sind die neuen Modelle besser. Sie fliegen um eine ganze Minute länger als die Pro Platinum, haben eine verbesserte Reichweite von 8 Kilometern und eben eine omnidirektionale Hinderniserkennung. Das heißt also, dass insgesamt zehn Sensoren nicht nur nach vorne und unten schauen, sondern auch nach hinten, links und rechts. Bedingt. Kommt nämlich auf den Flugmodus an. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt laut DJI 72 km/h, das ist um vier km/h schneller als das alte Modell.
Das Gehäuse ist bei den beiden Modellen etwas runder, die Drohne selbst ist etwas größer ausgefallen als die Mavic Pro. Natürlich sind die Rotoren falt- und einklappbar. Im Unterschied zum alten Modell lassen sich die Sticks der Fernbedienung übrigens abschrauben. Damit lässt sich der Controller leichter verstauen, beim Starten verliert man aber Zeit durchs aufschrauben. Kann entscheidend für eine Aufnahme sein.
Brust oder KeUle?
Die Mavic 2 Pro kommt mit einer 1-Zoll Hasselblad-Kamera, die Bilder mit bis zu 20 Megapixel aufnehmen kann. Die Blende ist von f2.8 bis f11 anpassbar und die Farbprofile und Videomodi wurden aufgewertet. Wenn du bis jetzt nur Bahnhof verstanden hast: Die Mavic 2 Pro macht bessere Fotos und Videos, selbst bei schlechtem Licht.
Bei der Mavic 2 Zoom hat die Kamera mit 12 Megapixel eine geringere Auflösung, kann dafür aber von 24 bis 48 mm Zoomen. Außerdem kann sie aus neun einzelnen Aufnahmen ein Gesamtbild mit 48 Megapixel aufnehmen.
Und was bringts?
Diese Frage haben sich schon viele gestellt. ich selbst habe vor einigen Jahren einmal gefragt”Was bringt es, wenn ich E-Mails am Handy habe”. Oder eine renommierte österreichische Autozeitschrift hat den Komfortblinker – einmal tippen, dreimal blinken – beim Opel Astra hinterfragt. Es sind eben manchmal Dinge dabei, die wir nicht auf Anhieb verstehen. Genauso ist es mit den neuen Features bei den beiden DJI Mavic 2-Modellen.
Einige Funktionen wie verbesserte und mehr Flugmodi, hohe Auflösung oder Zoom, längere Flugdauer und verbesserte Hindernis-Erkennung sind ein guter Grund, sich eine der beiden Drohnen zu kaufen. Selbst Anfänger kriegen damit auf Anhieb gute Aufnahmen hin. Begeistert bin ich von den verbesserten Zeitraffer-Funktionen mit Bewegung und dem neuen Active-Track 2.0, wo die Drohne den Weg des Objektes vorausberechnet.
Andere Verbesserungen wie höhere Geschwindigkeit und mehr Reichweite sind zwar toll, bringen aber in der Praxis nicht viel. Ich fliege meine Mavic Pro selten bis gar nicht mit Höchstgeschwindigkeit und die Reichweite von acht Kilometern kann ich in kaum einem Land ausnutzen. In den meisten Fällen darfst du Drohnen nur auf Sicht fliegen – solange du nicht Superman bist, sind acht Kilometer weit außerhalb deiner Sichtweite.
Was würde ich kaufen?
Ich war nicht überrascht, dass DJI eine neue Mavic rausbringt. Damit habe ich schon im Jänner gerechnet. Aber wieso zwei Modelle, wo ich eine Entscheidung treffen muss – Zoom oder Auflösung? Vor der offiziellen Vorstellung sind Bilder durchs Internet gegeistert, wo die Kamera der Mavic 2 tauschbar war. So ähnlich wie beim großen Bruder Inspire. Das wäre eine hervorragende Lösung gewesen, hat sich aber offensichtlich nicht durchgesetzt.
Werde ich mir eines der beiden Modelle kaufen? Nein. Ich bleibe bei meiner alten Mavic Pro. Ich warte auf die Mavic 3. Wenn ich mich aber heute entscheiden müsste, würde ich ganz klar die Mavic 2 Pro mit Hasselblad Kamera nehmen. Bildqualität geht bei mir vor Zoom.
Das ist die Gelegenheit!
Der Preis von knapp 1.250 Euro für die Zoom und 1.450 Euro für die Pro sind kein Schnäppchen, aber ihr Geld wert. Du bekommst schon einiges dafür. Die Mavic Pro hat bei ihrer Einführung 2016 knapp 1.200 Euro gekostet, war also im gleichen Segment.
Seit der Veröffentlichung der beiden neuen DJI Mavic 2-Modelle ist die DJI Mavic Pro aber alt. Aber ist das wirklich so? Du kannst damit noch immer 4K-Aufnahmen machen, fast eine halbe Stunde fliegen und du hast eine Riesen Auswahl an Zubehör. Der Preis für eine neue Mavic Pro liegt derzeit bei knapp 900 Euro, Gebrauchte findest du natürlich auch noch günstiger.
Wenn du also noch keine Drohne hast und dir eine zulegen möchtest, ist jetzt die Gelegenheit, eine günstige neue oder Gebrauchte Mavic Pro zu kriegen. Am Anfang wird das für dich ausreichend sein.