Der coole Würfel – die Panasonic DC-BGH1

Als Kind habe ich wahnsinnig gerne mit LEGO gespielt. Ich habe es geliebt, aus den bunten Steinen alles Mögliche zu bauen. Was mir damals nicht bewusst war: Das Zeug hat richtig Geld gekostet. Bis du einmal einen Haufen hattest, mit dem du Autos, Häuser und Flugzeuge bauen konntest, war ziemlich viel Geld dahin.

Doch was hat LEGO mit der neuen DC-BGH1 von Panasonic zu tun? Viel. Denn wenn du die Kamera allein kaufst, kannst du damit eigentlich nichts machen. Außer ins Regal stellen. Denn zum Aufnehmen brauchst du noch mehr. Ein Objektiv wäre da mal ein guter Start. Und vielleicht einen Monitor, damit du auch siehst, was du filmst. Ach ja, und Akku brauchst du unter Umständen auch. Wird also ein teurer Spaß. Der sich aber lohnt.

Da ist ja nichts dabei

LEGO Steine

Von wegen MFT ist tot. Die DC-BGH1 ist die erste kompakte spiegellose Box-Style-Kamera im Micro FourThirds-System. Laut Panasonic ergibt sich daraus eine „hohe Skalierbarkeit beim Zubehör“. Mit anderen Worten: Du hast eine Riesenauswahl an Zubehör, das du kaufen kannst. Denn gegenüber anderen Herstellern wie Sony, Canon oder Nikon, die alle ein eigenes System haben, gibt es MFT-Zubehör von verschiedenen Herstellern. Und die passen alle zusammen.

Das wirst du auch brauchen. Denn der Standard-Lieferumfang der DC-BGH1 ist überschaubar. Die Kamera selbst, ein paar Abdeckungen und ein Netzgerät. Aus. Mehr gibt’s am Anfang nicht. Dafür kannst du dir die Kamera aber auch so herrichten, wie du sie brauchst.

Kann die was?

Natürlich. Sie kann Videos aufnehmen. Unzählige Formate, variable Framraten, V-Log mit dabei. Das sind nur ein paar technische Details, die mit der DC-BGH1 kommen. Wie ich mir die technischen Spezifikationen durchgelesen habe, war mein erster Gedanke: Wow, die muss ich haben. Der zweite Gedanke war: Das kann ich nie in den Artikel reinschreiben. Sollen die doch selbst nachschauen.

Wegen der kompakten Bauweise und der Riesenauswahl an Zubehör kannst du die DC-BGH1 überall einsetzen. Als Kamera fürs Studio zum Beispiel. Weil du sie ans Netz anschließen kannst und nicht vom Akku abhängig bist. Ober mit PoE (Power over Ethernet). Ein Novum in diesem Bereich. Und wenn du sie schon am Netzwerk hängen hast, kannst du sie auch steuern. Oder mehrere gleichzeitig. Denn zeitgleich mit dem Release der DC-BGH1 hat Panasonic die neue Software „Tether for Multicam“ herausgebracht. Zum Steuern von mehreren Kameras gleichzeitig. Spannend.

Mein Setup für die DC-BGH1

Mein Setup wäre da etwas vielfältiger. Nicht nur als Studio-Cam, sondern auch mit entsprechendem Zubehör für den mobilen Einsatz. Also externer Monitor und Akku. Weil sie klein und kompakt ist, aber vielseitig. Oder gerade deswegen. Mal schauen, was mir das Christkind heuer so bringt.

Deshalb kannst du die DC-BGH1 durchaus mit LEGO vergleichen. Du kannst sie erweitern, wie du willst. Fürs anschrauben vom Zubehör gibt es rundherum insgesamt neun Aufnahmen, drei auf jeder Seite. Der Vorteil einer Box-Kamera eben.Und das gibt dir unzählige Möglichkeiten, wie du deine DC-BGH1 ausstattest. Das notwendige Kleingeld vorausgesetzt.

Das Urteil

Den Preis für die DC-BGH1 von etwas mehr als zweitausend Euro finde ich mehr als fair. Natürlich brauchst du noch das eine oder andere Zubehör, aber das könnte ich natürlich von meiner GH5 nehmen oder eben kaufen. Für den Funktionsumfang ist es das Geld auf jeden Fall wert.

Zum genaueren Urteil über die Kamera müsste sie mir mal jemand zum Testen schicken. Vielleicht ist ja Panasonic so nett und macht das mal. Gefragt hab ich schon. Hat aber niemand gelesen…

2 Kommentare zu „Der coole Würfel – die Panasonic DC-BGH1“

  1. Box-style, ja. Aber nicht die erste. Denn da ist ja auch noch Z Cam. Und deren E2-M4 ist durchaus ein ernstzunehmender Konkurrent und in DE auch noch günstiger. Eingebaute Mic-Preamps (über Adapter) und bis zu 120fps bei 4k in der E2-M4 lassen Panasonic erstmal im alt aussehen. Steuerbar nicht nur über eine App, auch ganz ohne über jeden Browser. Dafür kein SDI, einen noch viel schlechteren Autofocus und PoE gibt’s nur bei der kleineren Z Cam E2C, die aber nicht mal wirklich mit der GH5 mithalten kann.

    Ich frage mich jedenfalls, warum man sich die DC-BGH1 kaufen sollte. Die GH5s ist sehr vergleichbar und nunja… SDI und Genlock und so. Aber sonst seh ich hier nix. Nicht zu vergessen: Kein Stabi, weder in der GH5s noch in der Würfelkiste. Bzw. nur der Stabi im Objektiv, und den kann die E2-M4 auch bedienen.

  2. Man sollte noch erwähnen, gerade wenn Z Cam und Blackmagic mit im MFT-Spiel ist, dass die Kameras von Olympus und Panasonic die Verzeichnung der Objektive beim Filmen herausrechnen. Und damit eine der offensichtlichen Schwächen von MFT-Objektiven ausgleichen. Ja, es gibt Cine-Zooms für MFT, die das Problem nicht so sehr haben, aber es ist ja auch die Frage, wie dick der Geldbeutel vom Weihnachtsmann ist. Ich habe E2C-Kameras von Z Cam, und keines meiner Zoom-Objektive ist bei 12mm daran brauchbar (Oly 12-40, Oly 12-100, Pana 12-35 – also nicht die billigsten Kandidaten). Die E2-M4 läuft nicht mehr an PoE, nur die kleine E2C und deren Bildqualität kann mit der GH5 nicht mithalten. Dafür ist die E2C eher besser als die GH5 im Lowlight, wenn auch kein Wunder.

    Wer allerdings kein Streaming ins Spiel kommt, sind wir ganz schnell dabei, dass die HDMI-Latenz es schwierig macht, die Kameras zu kombinieren. Von nahezu keiner Latenz über SDI bis zu unterschiedlichen Latenzen über HDMI alles zusammengewürfelt – hier wird SDI sofort ein Thema.

    Was bei Z Cam aber wirklich cool ist, ist das offene dokumentierte Fernsteuerprotokoll, mit dem man eigene Steuersoftware entwickeln kann. Und die einfache Fernsteuerung über jeden Browser. Die nutze ich tatsächlich laufend… abgesehen von der Investition scheue ich daher einen Wechsel zum Panasonic-Würfel und oszilliere im Begehr zwischen diesem und der E2-M4 hin und her.

    Und ja, das ProRes aus der E2-M4 macht halt in der Post auch weniger Schmerz mit älteren Rechnern als das h264 von Panasonic, auch wenn letzteres qualitativ super ist.

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