Acht Fehler, die ich bei meinen Videos gemacht habe

Vor kurzem habe ich eine Festplatte mit alten Videos gefunden, die ich vor Jahren gemacht habe. Beim Ansehen sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die ich heute anders machen würde. Sei es beim Schnitt selbst, bei den Aufnahmen oder beim gesamten Video.

Dabei sind mir noch ein paar Dinge mehr eingefallen. Zum Beispiel, dass es damals ewig gedauert hat, bis ich mit dem Schneiden fertig war. Oder die Aufnahmen einfach nur schlecht waren. Damit du nicht die gleichen Fehler machen musst, gibt’s hier eine Übersicht über die acht Fehler, die ich bei meinen Videos gemacht habe und du vermeiden solltest:

#1 Falsche Aufnahme-Einstellungen

Die Kamera, mit der ich meine ersten Videos gemacht habe, war eine miniDV von Panasonic. Nicht zu vergleichen mit den heutigen Kameras. Trotzdem konnte ich damals ein paar Dinge einstellen. Besser gesagt, ich hätte gekonnt. Weil ich keine Ahnung hatte, welche Einstellung was macht, habe ich sie einfach so gelassen, wie sie waren. Was dazu geführt hat, dass einige Aufnahmen einfach nur scheiße waren.

Mit den Kameras, die es heute am Markt gibt, kannst du noch viel mehr falsch machen. Weil sie einfach mehr Möglichkeiten haben. Zum Beispiel kannst du deine Aufnahme ruinieren, wenn du bei künstlichem Licht die falsche Bildwiederholrate – oder fps – nimmst. Das kann nämlich zu einem flimmern führen, dass du nie wieder wegbekommst.

Schau deshalb beim Filmen immer auf deine Aufnahme-Einstellungen. Worauf du dabei achten solltest, findest du hier.

#2 Das Rohmaterial nicht sichten

In einigen meiner Videos sind Aufnahmen drinnen, die ich heute nicht mehr verwenden würde. Zu verwackelt, zu unscharf oder falsch belichtet. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich keine anderen Clips hatte. Und weil ich bei meiner Kamera nichts eingestellt habe.

Bevor ich mit dem Schneiden eines Videos anfange, schaue ich mir einmal das Rohmaterial an und bewerte es. Am Anfang war das einfach ein Blatt Papier, auf dem ich mir zu den einzelnen Clips Notizen gemacht habe. Heute nutze ich Adobe Lightroom dafür. Aufnahmen, die ich wahrscheinlich nicht brauche, kriegen einen Stern. Andere Aufnahmen, die ich unbedingt drinnen haben will, kriegen fünf Sterne. Alles andere liegt dazwischen.

Schau dir also vorher deine einzelnen Clips an und sortiere sie. Dabei findest du nicht nur schlechte Aufnahmen, die du aussortieren kannst, und du bekommst einen Überblick, welcher Clip was beinhaltet. Das macht es beim Schneiden deines Videos viel einfacher und du sparst dir später das lästige Suchen nach geeigneten Clips für dein Video.

#3 Übergänge übertreiben

Was habe ich in meinen alten Videos Übergänge drinnen. Unglaublich. Acht unterschiedliche Übergänge in einem Video. Da klappt was auf, wird weggewischt, explodiert, macht den Vorhang zu und so weiter. Am Ende wirkt das Video einfach nur chaotisch.

Heute benutze ich hauptsächlich zwei Arten von Übergängen. Die weiche Blende, wo eine Aufnahme in die andere übergeht, kommt bei ruhigen Szenen zum Einsatz, Zum Beispiel bei einigen Stellen bei Hochzeitsfilmen. Beim Wechsel von einer Szene zur anderen kommt der Übergang zu Schwarz zum Einsatz. Da wird der eine Clip komplett ausgeblendet, anschließend der nächste Clip eingeblendet. Das grenzt die Szenen untereinander ab.

Mach nicht den gleichen Fehler und gehe deshalb sparsam mit den Übergängen um. Wenn überhaupt, dann nimm nur zwei oder drei verschiedene. Wenn sie dem zum Video passen. Alles andere machts nur chaotisch.

#4 Texte und Titel falsch einsetzen

Bei den Texten und Titel, die ich in meinen alten Videos gefunden habe, war alles Mögliche dabei. Zu langer Text, zu kleine oder unlesbare Schriftarten und selbst Tippfehler sind da vorgekommen.

Titel und Texte setze ich heute nur mehr sehr selten ein. Nur bei der Einleitung und am Ende kommen hier Texte vor. Die Titel dagegen sind gut lesbar und immer in der gleichen Schriftart.

Gehe mit Texten und Titel im Video sparsam um. Wenn du doch einen brauchst, dann achte darauf, dass die Schriftart gut lesbar ist, die Größe passt und der Kontrast ausreichend ist. Und achte darauf, dass der Text lange genug eingeblendet ist, um auch gelesen zu werden.

#5 Zu viele Spielereien drinnen

Ich finde es faszinierend, neue Dinge auszuprobieren. Das habe ich auch bei meinen Videos gemerkt. Weil da manchmal Effekte drinnen waren, die zwar faszinierend aussehen, aber eigentlich nicht gepasst haben. Auch das würde ich heute nicht mehr so machen.

Bei Effekten ist es das Gleiche wie bei den Übergängen. Es muss zum Ablauf des Videos passen. Und auch wenn du neue Dinge ausprobieren möchtest, gehe einfach sparsam damit um. Weil das Video dadurch unruhig wirken kann.

#6 Speichern vergessen

Es hat bei Adobe ziemlich lange gedauert, bis eine „Automatisch Speichern“ Funktion bei Adobe Premiere eingeführt wurde. Bis dorthin ist es oft vorgekommen, dass die Anwendung einfach abraucht und du von vorne anfangen musst. Das hat zwar einen gewissen Lerneffekt, aber es nervt. Und es ist mir unzählige Male passiert. Diesen Fehler solltest du unbedingt vermeiden.

Abhängig von der Anwendung, mit der du deine Videos schneidest, solltest du entweder regelmäßig speichern oder in den Einstellungen die automatische Speicherung aktivieren. Dann wird dein Projekt alle paar Minuten gespeichert. Falls die Anwendung dann abrauscht, hast du nicht so viel verloren.

#7 Zu schwache Hardware

IBM XT
Mit dem Computer kriegst du keine Videos geschnitten

Videos schneiden ist nicht nur zeitintensiv, es stellt auch gewisse Anforderungen an die Hardware, mit der du schneidest. Und die war bei mir nicht immer die Beste.

Ich weiß nicht mehr, wie ich mein erstes Video auf dem damaligen Rechner schneiden konnte. Denn es war damals ein State-of-the-Art Rechner. Nichts Besonderes. Nicht mal eine richtige Grafikkarte.

Heute schneide ich meine Videos auf einem Lenovo Legion Notebook. Das ist zwar ein Gaming-Notebook, aber es hat alles, was du beim Videos schneiden brauchst. Einen schnellen Prozessor, eine NVIDIA-Geforce Grafikkarte und 64 GB Arbeitsspeicher. Damit geht nicht nur das Schneiden selbst schneller, auch der Export flutscht so richtig.

Mit deinem Bürorechner wirst du nicht glücklich. Da dauert das Schneiden einfach nur lange, weil der Rechner viel Arbeit hat. Schau also drauf, dass du einen Rechner verwendest, der einen schnellen Prozessor und eine eigene Grafikkarte mitbringt. Arbeitsspeicher kannst du immer noch aufrüsten.

#8 Falsche Export-Einstellungen

Besonders bei meinen ersten paar Videos hat das Exportieren stundenlang gedauert. Was natürlich auch mit der Rechenleistung von vor zwanzig Jahren zu tun hat, aber auch mit Ahnungslosigkeit. Denn meistens habe ich die falschen Export-Einstellungen genommen.

Am schnellsten geht der Export deines Videos, wenn dein Projekt im gleichen Videoformat exportiert wird wie die einzelnen Clips. Dabei kommt es nicht so viel auf die Auflösung an, sondern auf das Dateiformat. Aus MP4-Clips mache ich ein MP4-Video. Reicht für YouTube in der Regel aus. Und der Rechner braucht nicht so viel Zeit, um das fertige Video zu konvertieren.

Zusammengefasst

In den Anfangsjahren habe ich viele Fehler gemacht, die ich heute nicht mehr mache. Natürlich habe ich auch besseres Equipment und kann mehr Einstellungen vornehmen, ich weiß aber auch, welche Einstellung was macht. Beim Schneiden selbst bin ich schneller geworden, weil ich es relativ einfach halte und Möglichkeiten gefunden habe, schneller zu schneiden.. Und auch hier weiß ich, was zu tun ist.

Wenn du auch noch Punkte hast, die zu der Liste passen, dann schreibs uns doch in die Kommentare.

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