Immer wieder das Gleiche. Ich schaue mir meine Aufnahmen durch und stelle fest, dass ich doch einiges hätte anders machen sollen. Solange du eine Studio-Produktion machst, ist das ja noch egal. Da kannst du die Aufnahme neu machen. Aber von der letzten Hochzeit oder vom Urlaub kannst du nicht einfach so die Aufnahme wiederholen.
Wenn du mit dem Filmen anfängst, dann passieren dir Fehler. Das ist ganz normal. Aber du darfst dabei den Mut nicht verlieren. Das wird schon. Welche Fehler ich am Anfang beim Filmen gemacht habe, findest du hier. Damit du sie vermeiden kannst.
Licht & Kamera-Einstellungen
Jetzt kommt der Herbst, wo die Sonne schon tiefer steht als im Sommer und es früher dunkel wird. Da ist es schwieriger, das richtige Licht zu finden. Natürlich kannst du das auch dafür nutzen, tolle Aufnahmen bei Sonnenuntergang zu machen, ohne dabei mitten in der Nacht aufzustehen. Beim normalen Filmen kann es dir aber die Aufnahme ruinieren. Die Schatten werden länger, das Licht ändert sich innerhalb von Minuten. Die Sonne ist gemein – egal ob du draußen oder drinnen filmst. Entweder dein Objekt steht im Schatten und du siehst es nicht oder du filmst gegen die Sonne.
Achte beim Filmen deshalb besonders aufs Licht und mache dich mit den Einstellungen deiner Kamera vertraut. Damit du nicht lange suchen musst, um ISO, Blende und Brennweite auf den richtigen Wert einzustellen. Denn die paar Minuten, die du mit dem Suchen verbringst, können das Licht entscheidend ändern.
Schlechter Ton
Vor Jahren habe ich im Urlaub mit meiner Tochter einen Film über die Finca, in der wir gewohnt haben, gemacht. Sie macht das wirklich toll und hat keine Angst vor der Kamera. Beim Durchsehen der Aufnahmen habe ich aber gemerkt, dass sie etwas zu leise ist. Ich hatte nämlich kein Mikrofon drauf. Und Kameras können zwar sehr gut Videos aufnehmen, der Ton ist da aber nebensächlich.
Deshalb habe ich den Ton verstärkt. Und dann kam das böse Erwachen. Die Finca hatte einen kleinen Dieselgenerator, der Strom erzeugt. Der lief nur ab und zu. Und eben genau in dem Moment, wo ich aufgenommen habe. Das Brummen des Motors kriegst du in der Nachbearbeitung nicht weg. Die Aufnahmen kannst du nicht verwenden.
Spitze deshalb vor der Aufnahme die Ohren. Wie laut ist deine Umgebung? Mit einem eigenen Mikrofon, das du auf die Kamera schrauben kannst, ist die Tonqualität um Längen besser. Zum Beispiel mit einem Richtmikrofon wie das Rode Videomic Go. Das ist bei mir eigentlich immer drauf.
Bewegungen und Zoomen
Bei meinen ersten Aufnahmen habe ich versucht, besonders spektakuläre Szenen aufzunehmen. Ich habe ständig die Kamera hin- und herbewegt, rein- und rausgezoomt und bin mit der Kamera herumspaziert. Das Endergebnis sieht scheiße aus. Die Bilder sind unruhig, verwackelt und dank digitalen Zoom teilweise pixelig geworden.
Solange du kein Blair Witch Project drehen möchtest, lass es einfach. Halte die Kamera immer ruhig oder, noch besser, schraube sie auf ein Stativ. Zoomen ist ein absolutes No-Go. Ist deine Aufnahme groß genug aufgelöst (4K oder mehr), kannst du in der Nachbearbeitung einen Zoom simulieren. Wenn sich dein Motiv bewegt, dann schwenke die Kamera am Stativ. Musst du deinem Motiv nachlaufen, achte darauf, dass die Kamera nicht zu sehr wackelt. Oder nimm einen Gimbal. Der kompensiert das ganz gut.
Zu wenige Aufnahmen
Stell dir vor, du filmst eine Hochzeit. Natürlich ist das Brautpaar auf fast allen Aufnahmen drauf. Wenn du das Video später schneiden möchtest, brauchts aber ein bisschen mehr. Du brauchst auch Gäste, das Rundherum und vielleicht sogar ein wenig Deko.
Wenn ich bei einer Hochzeit oder bei einer Aufnahme gerade nichts zum Filmen habe, dann mache ich die so genannten „B-Rolls“. Das sind Aufnahmen, die mit den eigentlichen Aufnahmen – den so genannten „A-Rolls“ – nichts zu tun haben. Da filme ich die Umgebung, andere Menschen oder fange Details ein. Die brauchst du, wenn du die Aufnahmen später zu einem Film schneiden möchtest.
Achte also immer drauf, deine Kamera laufen zu lassen. Lieber zu viele Aufnahmen als zu wenige. Du wirst sowieso nicht alles brauchen.
Zu kurze Aufnahmen
Ich habe schon oft und viel gefilmt. Von der Geburtstagsfeier bis zum Hochzeitsfilm war alles dabei. Und genau da ist es mir passiert. Ich habe während der Rede des Trauzeugen die Aufnahme zu schnell beendet. Deshalb konnte ich sie auch nicht im fertigen Film verwenden. Ich habe entweder zu spät mit der Aufnahme begonnen oder zu früh aufgehört. Das hat mir in der Nachbearbeitung immer Nerven gekostet. Mit solchen Aufnahmen kriegst du keine vernünftigen Übergänge hin.
Lass dir also Zeit beim Filmen. Wenns geht, fang lieber zwei Sekunden früher an. Und wenn die Aufnahme im Kasten ist, lass die Kamera nochmal zwei Sekunden laufen. Du wirst den Spielraum in der Nachbearbeitung brauchen. Für Übergänge zum Beispiel.
Aber da gibt’s noch mehr
Natürlich kannst du beim Aufnehmen mehr als fünf Fehler machen. Da gibt’s noch einige mehr. Zum Beispiel mit der falschen Einstellung filmen. Oder die Perspektive falsch wählen.
Wenn du noch weitere Tipps hast, dann schreibs uns doch in die Kommentare.